Der Bericht 2024 der Europäischen Kommission zur Digitalen Dekade zeigt gemischte Fortschritte in den EU-Ländern. Während die 5G-Entwicklung stark ist, bestehen weiterhin Lücken bei KI-Investitionen und der Ausbildung qualifizierter Arbeitskräfte.

Europa schwächelt in mehreren digitalen Bereichen, etwa beim Glasfaserausbau, den Cloud-Kapazitäten, der Entwicklung künstlicher Intelligenz und der Ausbildung von qualifiziertem Personal im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Dies geht aus einem von der EU-Exekutive in Auftrag gegebenen und heute (2. Juli) veröffentlichten Bericht hervor.

Der Bericht „2024 State of the Digital Decade“ ist eine umfassende Überprüfung der Erfolge und Defizite der EU-Mitgliedstaaten im Vergleich zu den im Digital Decade Policy Programme (DDPP) festgelegten Zielen für 2030. Der Bericht bewertet die Fortschritte in mehreren Schlüsselbereichen, darunter Infrastruktur, Wirtschaft, Kompetenzen und die Digitalisierung öffentlicher Dienste.

„Der heutige Bericht zeigt deutlich, dass wir nicht auf dem richtigen Weg sind, um unsere Ziele für die digitale Transformation in Europa zu erreichen“, erklärte Margrethe Vestager, Kommissarin für Wettbewerb und Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, bei der Vorstellung der Ergebnisse.

Weitere Informationen zum Digital Decade Policy Programme finden Sie hier.

Der Bericht untersucht die strategischen Pläne der einzelnen Länder für die digitale Dekade und schlägt Maßnahmen zur Verbesserung der Umsetzung dieser Pläne vor. Weitere Einzelheiten zu den nationalen Plänen finden Sie hier im Artikel von Euronews.

Zwar haben die Mitgliedstaaten nicht alle Informationen öffentlich gemacht, die Europäische Kommission hat jedoch Daten auf Grundlage spezifischer Leistungskriterien für verschiedene Sektoren bereitgestellt. Slowenien ragt als Vorreiter bei der Digitalisierung heraus und hat seine Ziele erreicht oder übertroffen, gefolgt von Finnland und Luxemburg. Tschechien und Rumänien hinken dagegen hinterher, und auch Griechenland und Bulgarien liegen fast am Ende der Liste.

„Der diesjährige Bericht ist ein Aufruf an die Mitgliedstaaten, ehrgeizigere Maßnahmen zu ergreifen“, erklärte die Europäische Kommission in ihrer Pressemitteilung.

Allerdings gibt es in allen Ländern Bereiche, in denen die Ziele nahezu erreicht sind. Dazu zählen etwa der Ausbau der digitalen Grundkompetenzen (98 %), die Einführung von 5G (94 %) und Netze mit sehr hoher Kapazität (VHCN), wie etwa Glasfasernetze oder elektronische Kommunikationsnetze (97 %).

Kommission empfiehlt Investitionen, Umsetzung und Zusammenhalt

Der Bericht betonte die Notwendigkeit verstärkter Investitionen auf EU- und nationaler Ebene in digitale Kompetenzen, hochwertige Konnektivität, die Einführung von KI und Datenanalyse durch Unternehmen, die Halbleiterproduktion und die Förderung von Start-up-Ökosystemen. Er betonte auch die Bedeutung der Umsetzung digitaler EU-Richtlinien wie des Digital Services Act (DSA), des AI Act und der EU-Verordnung zur digitalen Identität.

Um einen gerechten digitalen Fortschritt zu gewährleisten, müsse auch das Ungleichgewicht zwischen städtischen und ländlichen Gebieten sowie zwischen den Regionen in Europa angegangen werden, heißt es in dem Bericht.

Bis zum 2. Dezember 2024 muss jeder Mitgliedstaat seine nationalen Pläne überarbeiten und aktualisieren, um sie an die im Strategieprogramm der Europäischen Kommission für die Digitale Dekade festgelegten Ziele anzupassen. Die Kommission wird die Umsetzung dieser Aktualisierungen überwachen und ihre Wirksamkeit im nächsten Bericht zum Stand der Digitalen Dekade im Jahr 2025 bewerten.

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