Finanzkennzahlen

Definition für EBITDA: kurz und prägnant erklärt

t-online, Rudolf Schneider


18.11.2024 – 04:00 UhrLesedauer: 2 Min.

Das EBITDA ist ein Teilergebnis in der Erfolgsermittlung. (Quelle: xStuardessa_1x via imago-images./imago)

Wer Geschäftsberichte von Unternehmen liest, wird mit dem Begriff „EBITDA“ konfrontiert. Daher ist es wichtig, die EBITDA-Definition zu kennen.

Die Gewinnermittlung ist neben der Bilanz der zentrale Punkt der Geschäftsberichte. Diese werden je nach Größe des Unternehmens vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich erstellt. Auch die Regeln der Erfolgsermittlung sind von der Unternehmensgröße und der Börsennotierung abhängig. Für börsennotierte Unternehmen gelten die internationalen Grundsätze der Rechnungslegung (IFRS). Lediglich für kleinere Unternehmen oder Handwerksbetriebe gilt die Rechnungslegung nach dem deutschen Handelsgesetz (HGB).

EBITDA (Earnings before interest, tax, depreciation and amortization) ist ein zentraler Begriff in der Gewinnrechnung. Übersetzt steht EBITDA für das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände. Es kann auch als operatives Ergebnis bezeichnet werden, also das Ergebnis der Haupttätigkeit eines Unternehmens. Das EBITDA ist ein Teilergebnis in der Erfolgsermittlung.

In die Erfolgsrechnung werden alle Erträge und Aufwendungen einbezogen. Bei den Aufwendungen wird unterschieden zwischen betriebsbedingten (operativen) und zusätzlichen Aufwendungen. Das Ergebnis kann positiv (Gewinn) oder negativ (Verlust) ausfallen. Das nachfolgende Schema stellt die Erfolgsrechnung dar. Hier wird auch die Ermittlung des EBITDA ersichtlich.

Umsatz
– Materialaufwand
= Rohertrag
– betriebliche Aufwendungen
= EBITBA
– Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Güter
= EBIT
– Zinsen und Steuern
= Konzernergebnis

Beispiel für die EBITDA-Ermittlung:

Ein Automobilhersteller erzielt einen Umsatz von 100 Millionen Euro. Um die Autos herzustellen, werden Fremdgüter in Höhe von 50 Millionen Euro bezogen. Für die Produktion fallen weitere betriebliche Aufwendungen von 30 Millionen Euro an. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Güter betragen 10 Millionen Euro. Die Steuern und Zinsen betragen insgesamt 5 Millionen Euro.

Das EBITDA beträgt hier 20 Millionen Euro (100 – 50 – 30 Millionen). Das EBIT beträgt 10 Millionen Euro (EBITDA – 10 Millionen) und das Konzernergebnis liegt bei 5 Millionen Euro (EBIT – 5 Millionen).

Um den Erfolg eines Unternehmens mit Unternehmen der gleichen Branche zu vergleichen, bedarf es gewisser Vergleichszahlen. Eine davon ist das EBITDA. Neben dieser absoluten Zahl ist die EBITDA-Quote aussagefähiger und leichter vergleichbar. Diese ermittelt sich als Prozentsatz des EBITDA in Bezug zum Umsatz. In dem Beispiel beträgt die EBITDA-Quote 20 % (100 % : 100 x 20).

Liegt die EBITDA-Quote bei einem anderen Autohersteller bei 15 %, ist dieser weniger profitabel. Diese Erfolgskennzahlen haben eine große Bedeutung für verschiedene Interessengruppen. Für das Unternehmen selbst ist sie eine wichtige Steuerungszahl.

Eine weitere wichtige Gruppe sind die Kreditgeber. Aus deren Sicht muss das EBITDA ausreichen, um die Zinsen und die Tilgung zu zahlen. Eine dritte Gruppe sind die Anteilseigner (bei einer Aktiengesellschaft die Aktionäre); deren Interesse bezieht sich auf die Profitabilität des Unternehmens. Je profitabler das Unternehmen, umso größer sind die Chancen auf eine Kurssteigerung der Aktie.

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