Erleichterung an der Castroper Straße: Bochum atmet im Abstiegskampf einmal tief durch. Im Duell der Bundesliga-Kellerkinder gewann der VfL gegen St. Pauli – wenn auch knapp.
Dem VfL Bochum ist im Bundesliga-Abstiegskampf ein Befreiungsschlag gelungen. Im Duell mit dem Aufsteiger FC St. Pauli siegten die Westdeutschen mit 1:0 (0:0). Das Tor des Tages gelang Philipp Hofmann in der 67. Minute. St. Paulis Adam Dzwigala (90.+4) sah nach Videobeweis die Rote Karte wegen eines groben Fouls an Dani de Wit.
Trotz des Erfolges bleibt Bochum auf dem 18. und letzten Tabellenplatz. Mit nun neun Punkten rückt das Team von Trainer Dieter Hecking allerdings bis auf zwei Punkte an den 17. Holstein Kiel heran.
St. Pauli rutscht auf den 15. Rang ab und hat mit seinen 14 Punkten nur noch einen Zähler Vorsprung auf den 1. FC Heidenheim auf Relegationsrang 16.
St. Pauli beschränkte sich zunächst hauptsächlich auf die Defensive. Die Hamburger versuchten zwar, nach Ballgewinnen immer mal wieder schnell umzuschalten. Das gelang jedoch nicht wirklich. Dass die beiden offensiv harmlosesten Teams der Liga aufeinandertrafen, war deutlich zu sehen.
Erst nach einer halben Stunde wurde es im nebligen Ruhrstadion erstmals richtig gefährlich. Gerrit Holtmann setzte sich gegen Hauke Wahl durch, zog von halbrechts in den Strafraum, schob den Ball aber ganz knapp am Tor vorbei.
Trotz der dürftigen Darbietung auf dem Rasen feuerten beide Fanlager ihre Mannschaften unermüdlich an. Zum Halbzeit-Song „Don’t Stop Believin'“ von Journey hielten viele Fans ihre Handylichter und Feuerzeuge in die Höhe. Den Glauben nicht verlieren – dieses Motto galt auch für den VfL.
Die erste Chance nach Wiederanpfiff hatten jedoch die Gäste: Oladapo Afolayan flankte auf Jackson Irvine, doch der Kapitän köpfte über das Tor. Hofmann machte es auf der Gegenseite besser. Der Mittelstürmer sprang mit vollem Körpereinsatz in eine Hereingabe des gerade erst eingewechselten Moritz Broschinski und drückte den Ball mit der Hacke über die Linie.
St. Pauli versuchte nun, auf Angriffsfußball umzuschalten. Die Gäste konnten sich in der Offensive jedoch kaum durchsetzen. So brachte Bochum den knappen Vorsprung über die Zeit – am Ende auch noch in Überzahl.