Kohlfahrten gehören zum Norden, doch in diesem Jahr steht die Tradition vor deutlich veränderten Bedingungen. Finden die Touren dennoch statt?

Das Hochwasser in Teilen Niedersachsens stellt einige gastronomische Betriebe vor große Herausforderungen. Mit Blick auf die laufende Grünkohlsaison, in der sich zahlreiche Menschen zu traditionellen Kohltouren treffen, zeigt sich der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga in Niedersachsen aber zuversichtlich. „Wir hoffen darauf, dass am Wochenende der Wasserstand sichtbar zurückgeht und solche Touren organisiert werden können“, sagte der Hauptgeschäftsführer Rainer Balke am Mittwoch auf dpa-Nachfrage.

Bei einer Kohltour treffen sich Menschen mit einem Bollerwagen zu einem längeren Spaziergang und essen anschließend in einem Gasthof Grünkohl mit Pinkel, Kassler und Salzkartoffeln oder eine vegetarische Variante. Hier finden Sie das A-Z zum Warmmachen.

Gasthof hofft auf 200 Gäste beim Kohlball

In der vom Hochwasser stark betroffenen Stadt Oldenburg, die als kulinarische Hauptstadt des Grünkohls gilt, ist der Chefkoch im Gasthaus Bümmersteder Krug ebenfalls hoffnungsvoll. „Wir sind ganz optimistisch, dass wir am Samstag, 13. Januar, starten können. Dann ist der erste Kohlball“, sagte Nico Winkelmann. Er rechne mit mehr als 200 Gästen.

Um sich gegen das Hochwasser zu schützen, haben Mitarbeiter, Nachbarn und Freunde des Betriebes das Gasthaus abgesichert – die Eingänge sind mit Holzplatten und Planen abgedichtet, der Keller leergeräumt, Sandsäcke aufgestellt. „Wir haben im Moment nur Probleme mit Grundwasser. Das Grundwasser drückt in den Keller rein“, erzählte Winkelmann.

Die Absicherung des Hauses ist demnach eine Vorkehrung, falls ein Deich in Oldenburg brechen sollte und große Wassermassen zum Haus fließen würden. „Wir haben diese Woche Betriebsferien. Das ist Glück im Unglück“, sagte er.

Die genauen Auswirkungen des Hochwassers auf die niedersächsische Gastronomie sind nach Dehoga-Angaben noch nicht absehbar.

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