Vor allem in katholisch geprägten Bundesländern ist Fronleichnam ein Feiertag. Welche Bedeutung der Tag hat und wer von der Arbeit freigestellt ist.

Das Wichtigste im Überblick


Fronleichnam, das katholische Hochfest, wird immer am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Vielerorts wird der religiöse Festtag von Fronleichnamsprozessionen begleitet. Im Mittelpunkt steht dabei die Eucharistie, ein Sakrament der katholischen Kirche.

Wann ist Fronleichnam?

Fronleichnam wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten und 60 Tage nach Ostern gefeiert. 2024 wird Fronleichnam am 30. Mai gefeiert.

  • 2024: 30. Mai
  • 2025: 19. Juni
  • 2026: 4. Juni
  • 2027: 27. Mai

Genau genommen wäre Gründonnerstag ein geeignetes Datum, um einen Feiertag zu Ehren der Eucharistie zu begehen. Schließlich steht das letzte Abendmahl im Mittelpunkt dieses Kartages. Dass Fronleichnam erst später stattfindet, hängt vermutlich damit zusammen, dass an diesem Feiertag lebhafte Prozessionen stattfinden – ein Ritus, der nicht in die Karwoche passt.

Wo ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag?

In Deutschland ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag in folgenden Bundesländern:

  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Hessen
  • Rheinland-Pfalz
  • Nordrhein-Westfalen
  • Saarland

In protestantisch geprägten Bundesländern ist Fronleichnam in der Regel kein gesetzlicher Feiertag. Zu diesen Bundesländern gehören:

  • Berlin
  • Brandenburg
  • Bremen
  • Hamburg
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein

Sonderregelungen in Sachsen

Obwohl Sachsen überwiegend protestantisch geprägt ist, gibt es Regionen, die mehrheitlich von Sorben bewohnt werden und die traditionell katholisch geprägt sind. Hier gilt Fronleichnam seit dem Inkrafttreten der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern über den regionalen Feiertag Fronleichnam im Jahr 1993 als gesetzlicher Feiertag.

Aufgrund späterer Eingemeindungen und Gemeindeauflösungen hat sich eine komplizierte Rechtslage ergeben, nach der Fronleichnam zum Teil nicht in ganzen Orten, sondern nur in einigen Gemeinden der Landkreise Bautzen, Hoyerswerda und Kamenz als gesetzlicher Feiertag gilt. Wo Arbeitnehmer in Sachsen an Fronleichnam zu Hause bleiben dürfen, können Sie in der Fronleichnamsverordnung des Landes Sachsen nachlesen.

Sonderregelungen in Thüringen

Thüringen ist das zweite Bundesland in Deutschland, in dem eine komplizierte Rechtslage zu Fronleichnam besteht. So gilt das katholische Hochfest in einigen Gemeinden und Städten der Landkreise Eichsfeld, Unstrut-Hainich-Kreis und Wartburgkreis als gesetzlicher Feiertag.

In den übrigen Ländern und Regionen gibt es Sonderregelungen, wie etwa für katholische Arbeitnehmer Anspruch auf unbezahlte Freistellung und für katholische Schulkinder Anspruch auf Unterrichtsbefreiung. Katholische Träger, etwa die Caritas, regeln in ihren jeweiligen Bereichen ganztägige Arbeitsbefreiung für alle Beschäftigten.

Was wird an Fronleichnam gefeiert?

Am Fronleichnamsfest verehren die Katholiken die heilige Eucharistie, also die Umwandlung von Brot und Wein in der Messfeier in Leib und Blut Christi. Das Fest erinnert an das letzte Abendmahl, das letzte Gemeinschaftsmahl Jesu mit seinen Jüngern am Abend vor seinem Tode (Gründonnerstag).

Der Name entstand vor etwa 750 Jahren. Er geht auf die Worte „vron“ (Herr) und „lichnam“ (lebendiger Leib) zurück und bedeutet „Leib des Herrn“.

Das Fronleichnamsfest geht auf eine Vision der Nonne Juliane von Lüttich im Jahr 1209 zurück. Sie sah den Mond als Symbol für das Kirchenjahr mit einem dunklen Fleck und deutete dies als Hinweis Christi, dass der Kirche ein Fest zur besonderen Verehrung des Altarsakraments fehle.

Papst Urban IV. machte Fronleichnam 1264 zum allgemeinen Kirchenfest. Papst Johannes XXII. ordnete 1317 den Donnerstag als Festtag an. In vielen Pfarrgemeinden wird seit dem 13. Jahrhundert bis heute bei Fronleichnamsprozessionen die geweihte Hostie als Leib Christi durch die Straßen getragen.

Wie wird Fronleichnam begangen?

Fronleichnam: Über dem Geistlichen ist ein sogenannter Sternenhimmel aufgespannt. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Nach dem Gottesdienst in der katholischen Kirche bricht die Gemeinde an dem Feiertag zu einer Prozession auf, die sich entweder auf einen kleinen Rundgang um die Kirche beschränkt oder durch die Straßen der Heimatstadt führt.

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