Rechtsextreme Terroristin
Beate Zschäpe bekommt Zusage für Neonazi-Aussteigerprogramm
Aktualisiert am 05.08.2025 – 17:41 UhrLesedauer: 2 Min.
Strategie oder Reue? NSU-Terroristin Beate Zschäpe hat sich erfolgreich für ein Neonazi-Aussteigerprogramm beworben. Der Schritt könnte ihre Zukunft hinter Gittern beeinflussen.
Die verurteilte Rechtsterroristin Beate Zschäpe ist einem Bericht der „Zeit“ zufolge in ein Aussteigerprogramm für Neonazis aufgenommen worden. Ihr Rechtsanwalt Mathias Grasel bestätigte dies der Zeitung. Um welches es sich konkret handelt, werde „aus Gründen der Verschwiegenheitspflicht“ nicht bekannt gegeben, so Grasel demnach.
Zschäpe war 2018 nach mehr als fünf Jahren Prozessdauer als Mittäterin an der NSU-Mordserie zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht München stellte auch die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren praktisch ausgeschlossen.
Der NSU war eine Neonazi-Terrorzelle, bestehend aus Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, die seit dem Jahr 2000 jahrelang unerkannt Morde in ganz Deutschland verübte. Ihre Opfer waren neun Gewerbetreibende mit türkischer und griechischer Herkunft sowie eine deutsche Polizistin. Mundlos und Böhnhardt verübten zudem zwei Bombenanschläge in Köln mit Dutzenden Verletzten. Die beiden töteten sich 2011, um ihrer Festnahme zu entgehen – erst da flog der NSU auf.
Zschäpe hat im November des kommenden Jahres 15 Haftjahre verbüßt, die Untersuchungshaft wird mit angerechnet. Bis dahin muss eine sogenannte Mindestverbüßungsdauer festgelegt werden, die besagt, wie lange Zschäpe danach noch in Haft bleiben muss. Die „Zeit“ schreibt, dass Zschäpes Anwalt dem Bayerischen Rundfunk im vergangenen Jahr gesagt habe, dass die Aufnahme Zschäpes in ein Aussteigerprogramm „ein positiver Faktor“ bei der Entscheidungsfindung des Gerichts sein könne.












