Der gute Start ins neue Jahr hat beim BVB die Hoffnungen auf bessere Zeiten geschürt. Doch das Team ist längst wieder in alte Muster verfallen. Ein Umbruch scheint unausweichlich zu sein.

Eigentlich war am Sonntag alles angerichtet für Borussia Dortmund: Der Tabellenvierte, bis dato in diesem Jahr noch ohne Pflichtspielniederlage, empfing in der Bundesliga zu Hause die seit Anfang Dezember sieglose TSG Hoffenheim. Zudem hatte Verfolger RB Leipzig bereits am Samstag mit 1:2 in München verloren. Der VfB Stuttgart auf Rang drei war gegen den 1. FC Köln gestolpert (1:1). Mit einem Sieg hätte der BVB vier Zähler zwischen sich und die Sachsen bringen, dazu bis auf drei an die Schwaben heranrücken können. Doch naturgemäß kam es anders.

Mit 2:3 (2:1) verlor die Mannschaft von Trainer Edin Terzić ihr Heimspiel gegen die TSG. Teilweise haarsträubende Fehler in der eigenen Hintermannschaft begünstigten die Pleite. „Wir haben einen Gegner, der nicht aufgegeben hat, – den wir aber im Griff hatten –, mit unsauberen Bällen ins Leben zurückgeholt“, sagte Nationalspieler Julian Brandt nach der Partie und schob nach: „Das war Wahnsinn teilweise.“

Erinnerungen an den vergangenen Dezember wurden wach, als dem BVB den gesamten Monat lang überhaupt kein Sieg gelang. Trotz des punkttechnisch guten Starts ins neue Jahr steht die Mannschaft deshalb wieder auf dem Prüfstand – und mit ihr der Trainer.

Der gute Start trügt – die Aufgaben werden nicht leichter

Denn in Dortmund haben die Siege zu Jahresbeginn über einiges hinweggetäuscht, was fußballerisch schon länger im Argen liegt – und vor allem über das, was den Klub in den kommenden Wochen noch erwartet.

Alle drei Spiele im Januar konnte der BVB für sich entscheiden, größtenteils auch souverän. Doch die Erfolge gegen die Abstiegskandidaten Köln, Darmstadt und Bochum waren kaum Gradmesser für den weiteren Saisonverlauf. Das zeigte sich bereits in den vergangenen Wochen.

Im Februar gab es lediglich einen Sieg (3:0 gegen den SC Freiburg), dafür in der Liga aber zwei maue Unentschieden gegen Aufsteiger Heidenheim und den krisengeschüttelten VfL Wolfsburg sowie die Niederlage gegen ebenfalls gebeutelte Hoffenheimer. Auch in der Champions League reichte es lediglich zu einem Remis bei der PSV Eindhoven, wobei der BVB Glück hatte, dass die Niederländer leichtfertig mit ihren Gelegenheiten umgingen und es so am Ende tatsächlich nur 1:1 stand.

Ab Mitte März könnte es für Dortmund indes knüppeldick kommen. Nach den Partien gegen Union Berlin und Werder Bremen Anfang des Monats ist die PSV Eindhoven zum Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale zu Gast. Die Gegner in der Folge heißen Frankfurt, Bayern, Stuttgart, Gladbach, Leverkusen und Leipzig. Ein einfaches Programm sieht anders aus. Zeigt der BVB vergleichbare Leistungen wie zuletzt, droht er das große Ziel – die Qualifikation zur Champions League – zu verpassen.

Kapitale Abwehrfehler und Lichtblick Donyell Malen

Sorge bereitet derzeit vor allem die Defensive. Denn in der Abwehr agiert Dortmund seit Wochen fahrig. So leisten sich die Verteidiger immer wieder Fehler, die den BVB entscheidende Punkte kosten.

Gegen Hoffenheim luden Kapitän Emre Can und Nico Schlotterbeck TSG-Stürmer Ihlas Bebou schon nach gerade einmal zwei Minuten mit einem kapitalen Bock zum Toreschießen ein. Beim 2:2-Ausgleich durch Maxi Beier ließ sich die gesamte BVB-Mannschaft nach einem Ballverlust im eigenen Stadion auskontern. Can leistete beim Torschützen maximal Begleitschutz, bevor dieser einschoss.

Share.
Exit mobile version