Es gibt offenbar Bewegung in der Rocker-Szene. Mehr als 20 ehemalige Ortsgruppen der Bandidos sollen sich den Hells Angels angeschlossen haben.

Mehr als 20 Chapter der Rockergruppierung Bandidos sind einem Bericht der „Neuen Westfälischen“ zufolge zu den konkurrierenden Hells Angels übergelaufen. Vor allem im Ruhrgebiet sollen ehemalige Bandidos-Ortsgruppen den Wechsel vollzogen haben, schrieb die Zeitung. Auch einer der bundesweit einflussreichen Bandidos-Bosse gehört demnach nun den Hells Angels an.

Das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren. Eine LKA-Sprecherin sagte t-online, man könne die Meldung derzeit weder bestätigen noch dementieren.

Erst vor wenigen Wochen hatte das LKA vor einer Entwicklung wie dieser gewarnt. Ein Wechsel von Bandidos zu Hells Angels berge Konfliktpotenzial, hieß es. Es sei mit möglichen Vergeltungsschlägen zu rechnen.

2021 hatte das Bundesinnenministerium die Rockergruppe „Bandidos Motorcycle Club Federation West Central“ samt 38 Mitglieds-Chaptern verboten. Von dem Verein gehe eine schwerwiegende Gefährdung der Allgemeinheit aus, lautete die Begründung. Seit 2018 sei es „zu bewaffneten und brutalen Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Gruppen“ gekommen. Insbesondere mit den Hells Angels in Köln und Angehörigen der Freeway Riders in Hagen hatten sich die Bandidos blutige Auseinandersetzungen geliefert.

2023 bestätigte das Bundesverwaltungsgericht das Verbot mit Verweis auf Tote und Schwerverletzte im Wesentlichen. Jetzt herrscht Furcht vor einer Neuauflage des Rocker-Kriegs. Dieser müsse mit allen rechtsstaatlichen Mitteln unbedingt verhindert werden, sagte Marc Lürbke, innenpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, der „Rheinischen Post“ im Juni. „Die schwarz-grüne Landesregierung darf nicht wegsehen.“

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