Bambi-Verleihung in München
Glamour, Superstars und ein irrlichternder Thomas Gottschalk
14.11.2025 – 05:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Bei der Bambi-Verleihung posieren Cher, Heidi Klum und Cate Blanchett auf dem roten Teppich. Für Gesprächsstoff sorgt aber vor allem Moderator Thomas Gottschalk.
Was sollte ein routinierter Auftritt werden, entwickelte sich zum Tiefpunkt der Bambi-Gala. Thomas Gottschalk stand am Donnerstagabend auf der Bühne der Bavaria-Studios in Grünwald und sollte Pop-Ikone Cher auszeichnen. Doch der 75-Jährige fand nicht in seinen gewohnten Rhythmus. Er sprach deutlich langsamer als sonst, suchte nach Worten, verhaspelte sich. Seine Bewegungen wirkten unsicher.
Dann der Satz, der das Publikum aufbringen sollte: „Hier ist sie, die einzige Frau, die ich in meinem Leben ernst genommen habe.“ Buh-Rufe hallten durch den Saal. Gottschalk, der gemeinsam mit Ehefrau Karina gekommen war, wirkte zunehmend desorientiert. Irgendwann sagte er selbst, er sei verwirrt. Die 79-jährige Cher, die er aus „Wetten, dass..?“-Zeiten kennt, nahm den Preis für ihre Karriere und ihr Elefanten-Engagement entgegen. Als „Legende“ wolle sie sich nicht sehen, sagte sie später. „Ich bin eine arbeitende Frau.“
Während Gottschalks Auftritt die Aufmerksamkeit auf sich zog, nutzten andere Preisträger die Bühne für politische Botschaften. Cate Blanchett, die in einer fliederfarbenen Federrobe zur Verleihung kam, sprach von gefährlichen Zeiten. Die 56-jährige Schauspielerin wurde für ihre künstlerischen Leistungen und ihr humanitäres Engagement geehrt. Künstlerische Stimmen seien wichtiger denn je, sagte sie. Die Welt drohe in „sehr dunkle Zeiten“ abzugleiten, in denen Kreative nicht überall frei arbeiten könnten und das Recht auf kreativen Ausdruck bedroht sei.
Ein Schlagerstar sorgte für den emotionalsten Moment: Der 73-jährige Roland Kaiser erhielt den Bambi für sein Lebenswerk – 50 Jahre Musikkarriere. Diese Ehrung sei alles andere als selbstverständlich, sagte Kaiser sichtlich bewegt. Er dankte seinem Publikum, dessen Treue ihm durch alle Höhen und Tiefen geholfen habe.
Politisch wurde es auch bei Sänger Zartmann. Er gewann die Publikumswahl in der Kategorie Musik mit seinem Song „tau mich auf“ und richtete deutliche Worte an die AfD. Zwar verstehe er politischen Frust, sagte er. Aber eine Hinwendung zu Rechtspopulisten könne er nicht nachvollziehen – und kritisierte die Partei mit derben Worten.
Comedienne Hazel Brugger bedankte sich ironisch bei allen Männern, die ihr während ihrer Karriere erklärt hätten, dass sie nicht lustig sei. „Genau Ihr habt mich zu dem Monster gemacht, das heute hier steht“, sagte sie nach ihrer Auszeichnung. Heidi Klum wurde in der Kategorie Entertainment geehrt. Model-Kollegin Naomi Campbell würdigte sie als geborene Entertainerin mit unverkennbarer Lebensfreude. Die Tokio-Hotel-Zwillinge Tom und Bill Kaulitz, die mit ihrem Podcast Kaulitz Hills nominiert waren, gingen leer aus – dafür durfte Toms Frau jubeln.













