Zeitreise in die Vergangenheit

AWI-Forscher machen faszinierenden Fund in der Antarktis


13.11.2024 – 15:11 UhrLesedauer: 1 Min.

Dieses Acrylbild zeigt die Umweltbedingungen vor 90 Millionen Jahren in der Antarktis, die rekonstruiert werden konnten. (Quelle: Alfred-Wegener-Institut / James McKay (CC-BY 4.0))

Die Forscher des Alfred-Wegener-Instituts aus Bremerhaven machen auf ihren Expeditionen immer wieder erstaunliche Entdeckungen. Ein Fund in der Antarktis erlaubt eine Zeitreise in die Vergangenheit.

Ein Forscherteam unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) aus Bremerhaven hat auf dem antarktischen Kontinent eine besondere Entdeckung gemacht. Ihnen gelang der südlichste Fund von Bernstein, der weltweit beschrieben ist. Bis dato konnte in der Antarktis kein Bernstein gefunden werden.

Der Fund wurde bereits 2017 während einer Expedition mit dem Forschungseisbrecher Polarstern in 946 Metern Wassertiefe gemacht. Nun wurde der Bernstein untersucht und in der Fachzeitschrift „Antarctic Science“ beschrieben. Er trägt den Namen „Pine Island-Bernstein“, benannt nach dem Fundort in der Pine-Island-Bucht im Amundsenmeer.

„Die Bernsteinfragmente, die wir jetzt analysieren konnten, erlauben einen direkten Einblick in die Umweltbedingungen der Westantarktis vor etwa 90 Millionen Jahren“, sagt Erstautor Johann P. Klages. Der „faszinierende Fund“ weise darauf hin, dass in der Antarktis einst Klimabedingungen herrschten, die harzproduzierende Bäume haben überleben lassen. Denn Bernstein ist nichts anderes als ausgehärtetes Baumharz.

„Wir wollen nun noch mehr über das Waldökosystem herausfinden, ob es gebrannt hat, ob wir noch Spuren von Leben im Harz finden – diese Entdeckung erlaubt uns nochmals eine andere Form von Zeitreise in die Vergangenheit“, so Klages.

Die Entdeckung sei ein weiteres Puzzlestück, um den Regenwald in der Nähe des Südpols aus der mittleren Kreidezeit besser zu verstehen, heißt es.

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