Beamter erlitt Schädel-, Arm- und Beinbrüche

Polizist im Einsatz getötet: Mord-Ermittlungen


08.01.2025 – 13:25 UhrLesedauer: 2 Min.

Polizisten stehen am Tatort: An dieser Stelle starb der 32-jährige Beamte. (Quelle: Robert Michael/dpa)

Autodiebe auf der Flucht haben einen Beamten in voller Fahrt erfasst – er wurde durch die Luft geschleudert und starb. Jetzt kommen immer mehr Details ans Licht.

Einen Tag nach dem Tod eines sächsischen Polizeibeamten in Brandenburg herrscht weiter großes Entsetzen über die Tat. Autodiebe auf der Flucht hatten den 32-Jährigen am Dienstag mit ihrem Wagen erfasst, als er gerade versuchte, die Bande zu stoppen.

Die Staatsanwaltschaft Cottbus wirft dem Fahrer des Wagens Mord vor. Es handelt sich bei ihm um einen 37 Jahre alten Mann aus Polen.

Staatsanwalt Martin Mache schilderte t-online, was bisher über den Hergang des tödlichen Zusammenstoßes bekannt ist. Demnach hatten niedersächsische Behörden, die schon länger gegen die Autoknacker-Bande ermitteln, der sächsischen Polizei einen Tipp gegeben: Die Autodiebe seien aktuell mit einem geklauten Jeep Grand Cherokee in Richtung Polen unterwegs.

Die sächsischen Beamten starteten eine länderübergreifende Fahndung. Dabei stießen sie auf den Jeep sowie auf einen Skoda, der der Bande als Begleitfahrzeug diente.

Die Fahrer von Jeep und Skoda gaben Gas. Laut Staatsanwalt Mache entwickelte sich eine Verfolgungsjagd mit mehreren Polizeiwagen, in deren Verlauf sich der Jeep und der Skoda trennten. Im brandenburgischen Lauchhammer wollte der 32-jährige Beamte aus Dresden dem Skoda den Weg abschneiden. Er stieg dazu auf aus seinem Zivilfahrzeug aus und war gerade dabei, eine Nagelkette auszulegen, als der Skoda ihn in voller Fahrt erfasste.

Der Polizist wurde mehrere Meter weit durch die Luft geschleudert. Er erlitt Schädel-, Arm- und Beinbrüche und starb noch am Unglücksort. Die drei Insassen im Skoda versuchten, zu Fuß zu fliehen, wurden aber alle gefasst. Auch der Fahrer des Jeeps konnte festgenommen werden.

Der getötete Polizist hinterlässt eine Lebenspartnerin und eine kleine Tochter. Politik und Polizeivertreter reagierten schockiert. In Brandenburg wurde an allen Liegenschaften und Dienstgebäuden der Polizei Trauerbeflaggung angeordnet. Zudem sollen bis zur Beisetzung des 32-Jährigen alle Einsatzfahrzeuge der Polizei mit Trauerflor fahren, Streifenboote der Wasserschutzpolizei setzen die Flaggen auf Halbstock.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bezeichnete den Tod des Polizisten in einer Mitteilung als „erschütternde Nachricht“. Er zeige auf furchtbare Weise, wie gefährlich der Dienst als Polizeibeamter sein kann. „Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt der Familie und den Kolleginnen und Kollegen des Beamten“, schrieb sie.

Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, Innenministerin Katrin Lange (beide SPD) und Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) sprachen ihre Anteilnahme aus.

Brandenburgs Polizeipräsident Oliver Stepien teilte mit: „Es ist nur schwer zu ertragen, dass ein junger Mensch in der Ausübung seines Dienstes für die Sicherheit in unserem Land ums Leben gekommen ist.“ Der Dresdner Polizeipräsident Lutz Rodig sagte, der Tod des Kollegen sei ein Verlust für die gesamte sächsische Polizei.

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