Auswärtiges Amt

Warum besteht für Japan eine Teilreisewarnung?


23.05.2025 – 13:38 UhrLesedauer: 2 Min.

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Der Kiyomizu-Tempel in Kyoto: Frauen in traditionellen Kimonos fotografieren die Kirschblüten. (Quelle: IMAGO/Rodrigo Reyes Marin)

Japan zieht so viele Touristen an wie nie zuvor – das Land fasziniert mit Kultur, Technik und einzigartigen Erlebnissen. Doch das Auswärtige Amt warnt seit vielen Jahren schon vor bestimmten Regionen.

Ob Kirschblüte in Kyoto, futuristische Stadtbilder in Tokio oder geistige Einkehr auf dem Land – Japan gilt als eines der sichersten und beliebtesten Fernreiseziele weltweit. Politisch stabil, technologisch fortschrittlich und kulturell reich wie kaum ein anderes Land, erwarten die Behörden dieses Jahr einen neuen Tourismusrekord. Und das, nachdem bereits 2024 mit 36,8 Millionen ausländischen Gästen eine neue Bestmarke erzielt worden war.

Doch das Auswärtige Amt in Berlin hat schon vor vielen Jahren eine deutliche Teilreisewarnung ausgesprochen, die noch immer gilt. Sie betrifft einen kleinen, aber symbolisch aufgeladenen Teil des Landes. Welcher ist das?

Das Auswärtige Amt rät ab von Reisen in bestimmte, von der japanischen Regierung offiziell evakuierte Gebiete rund um das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi I im Nordosten der Hauptinsel Honshu. Diese Regionen waren nach dem verheerenden Reaktorunglück im Jahr 2011 evakuiert worden – und gelten bis heute teilweise als unbewohnbar.

Konkret betroffen sind Teile der Gemeinden Futaba, Iitate, Katsurao, Minamisōma, Namie, Okuma und Tomioka. Auch wenn Japan seit dem Unglück große Fortschritte bei der Dekontaminierung gemacht hat, sind einige Zonen weiterhin gesperrt. Das Bundesamt für Strahlenschutz verweist auf die Zuständigkeit regionaler Behörden und rät, selbst notwendige Reisen nur nach vorheriger Absprache und mit größter Vorsicht anzutreten.

Am Nachmittag des 11. März 2011 ereignete sich im Pazifik ein Seebeben, in dessen Folge ein Tsunami die Ostküste Japans traf. Dieser löste eine Unfallserie im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi mit Kernschmelzen in drei Reaktorblöcken aus. Es kam zu Wasserstoffexplosionen. Vor allem in den ersten Tagen nach der Nuklearkatastrophe gelangten erhebliche Mengen radioaktiver Stoffe in die Atmosphäre.

Das Erdbeben und der darauffolgende Tsunami führten zum Tod von etwa 18.500 Menschen. Zusätzlich mussten aufgrund der radioaktiven Verseuchung nach der Atomkatastrophe in Fukushima rund 470.000 Menschen evakuiert werden.

Die Untersuchungen über den genauen Zustand der Reaktoren dauern bis heute an. Erst Ende 2031 sollen die noch strahlenden Brennelemente aus den Brennelementlagerbecken vollständig entladen sein. Die Errichtung eines Walls, der die Anlage gegen Tsunamis schützen soll, wurde im Jahr 2024 abgeschlossen.

Die gute Nachricht zuletzt: Für die Regionen des Landes, die nicht von dem Reaktorunglück betroffen waren, gibt es keine Einschränkungen: Aus radiologischer Sicht sind Reisen in andere Landesteile vollkommen unbedenklich. Wer sich also fernab der erwähnten Sperrgebiete bewegt, kann Japan ohne Sorge erkunden.

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