Bayer Leverkusen spielt eine außergewöhnliche Saison. Auch im nächsten Jahr könnte das Team oben mitmischen. Doch danach droht der Bruch.

Eigentlich war schon vor Anpfiff alles klar. Doch mit welcher Deutlichkeit Bayer Leverkusen am Mittwochabend dem aufmüpfigen Zweitligadritten Fortuna Düsseldorf im Halbfinale des DFB-Pokals schon nach etwas mehr als einer halben Stunde endgültig den Stecker zog, beeindruckte dann doch.

4:0 (3:0) hieß es am Ende für die „Werkself“. Jeremie Frimpong (7. Minute), Amine Adli (20.) und Florian Wirtz (35.) schufen schnell klare Verhältnisse in der BayArena. Der deutsche Nationalspieler war es auch, der im zweiten Durchgang den Endstand per Handelfmeter erzielte (60.). Leverkusens Dominanz war über die komplette Spieldauer erdrückend. Selbst Gäste-Coach Daniel Thioune gab unumwunden zu: „Wir haben das bekommen, was wir erwartet haben.“

Und dann wäre da noch die Europa League: Im zweitgrößten Vereinswettbewerb des Kontinents steht Leverkusen im Viertelfinale, könnte in den kommenden Wochen auch hier bis ins Endspiel vorrücken und das historische Triple aus Meisterschaft, Europacup und Pokal perfekt machen. Doch was passiert danach? Die Zukunft sieht zunächst rosig aus. Der Bruch droht dafür 2025.

Alonso bekennt sich: Die nächste Saison scheint gerettet

Der Erfolg in Leverkusen steht und fällt mit zwei Personalien. Da wäre zunächst der Trainer. Xabi Alonso gab erst am Karfreitag bekannt: Er bleibt seinem Verein erhalten – zumindest noch eine weitere Spielzeit. Dabei hatte es wochen-, gar monatelang Gerüchte um einen Abgang des Spaniers gegeben, der erst in der vergangenen Saison bei Leverkusen angeheuert hatte.

Alonso, davon waren nicht wenige ausgegangen, würde in der kommenden Saison den FC Bayern trainieren, der doch so händeringend nach einem Nachfolger für den scheidenden Thomas Tuchel sucht. Denn: Schon als Spieler wusste der 42-Jährige zwischen 2014 und 2017 an der Säbener Straße vollends zu überzeugen. Mit dem FC Liverpool, der nach der Ära Klopp im kommenden Sommer ebenfalls Ersatz auf der Trainerposition sucht und für den Alonso wie für den FC Bayern als aktiver Profi im Mittelfeld über Jahre die Fäden zog, gab es eine weitere attraktive Joboption für den Leverkusen-Coach.

Doch Alonso, der erst im August 2023 seinen Vertrag bis 2026 verlängert hatte, entschied sich gegen beide Top-Klubs. „In diesem Moment habe ich das Gefühl, dass es der richtige Ort ist, um mich weiterzuentwickeln als Trainer“, sagte er jüngst. Sogar Bayerns Sportvorstand Max Eberl zeigte sich beeindruckt, bezeichnete Alonso aufgrund dessen Integrität gar als „Ehrenmann“.

Das Bekenntnis des Trainers verschafft Leverkusen indes eine komfortable Ausgangslage für die kommende Saison. Denn klar ist: Im Klub ist der Trainer der Star. Die Spieler sind dem Vernehmen nach begeistert von ihm. Bleibt Alonso, bricht die Mannschaft vorerst nicht auseinander. So hat eine eingespielte Leverkusener Elf mit dem Rückenwind von möglicherweise drei Titeln auch in der nächsten Spielzeit die Chance, oben mit anzugreifen und vielleicht sogar in der Champions League für Furore zu sorgen.

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