Von den insgesamt 7.328 politisch motivierten Straftaten, die die Polizei den Unterthemenfeldern „Israel“ und „Palästina“ zugeordnet hat, sah sie in 2.832 Fällen eine antisemitische Tatmotivation. Ein großer Teil der 793 politisch motivierten Gewaltstraftaten, die im Kontext des Nahost-Konflikts polizeibekannt wurden, stand in Zusammenhang mit Demonstrationen und Protestaktionen.
Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil der Menschen, die bei der Befragung der Stiftung angaben, Juden nicht zu trauen, auch unter Spätaussiedlern (18 Prozent). Spätaussiedler sind Menschen deutscher Herkunft, die nach dem Zweiten Weltkrieg, vor allem nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, aus Osteuropa und der früheren Sowjetunion nach Deutschland eingewandert sind.
Die Autorin der Studie „Einwanderungsgesellschaft im Wandel“, Sabine Pokorny, hat außerdem interessiert, wie Zuwanderer und ihre Nachkommen auf Homosexualität blicken. Unter Deutschen ohne Migrationshintergrund ist die Ablehnung Homosexueller demnach inzwischen die Ausnahme.
Deutsche mit Migrationshintergrund sowie Ausländerinnen und Ausländer lehnen Homosexuelle zwar nun seltener ab als vor zehn Jahren. Allerdings liegt das Niveau der Ablehnung in diesen Gruppen immer noch bei 18 Prozent beziehungsweise 19 Prozent. Zum Vergleich: Von den befragten Deutschen ohne Migrationshintergrund stimmten laut KAS-Studie sieben Prozent der Aussage „Ich will keine homosexuellen Freunde“ zu.
Die Ergebnisse zeigen auch, dass jeweils rund ein Viertel der Musliminnen und Muslime sowie der orthodoxen Christen keine homosexuellen Freunde möchte.
Die Frage „Leben Sie alles in allem gerne in Deutschland?“ beantworten zwar über alle untersuchten Gruppen hinweg jeweils mehr als 90 Prozent der Befragten mit „Ja“. Allerdings ist der Anteil im Vergleich zur Erhebung von 2015 jeweils leicht gesunken.
Von den Deutschen ohne Migrationsgeschichte fühlen sich 37 Prozent immer mit Respekt behandelt. Von den Menschen mit Migrationshintergrund antworteten 39 Prozent auf die Frage: „Fühlen Sie sich in Deutschland mit Respekt behandelt?“ mit „Ja, immer“. Dass dieser Wert für Ausländer mit 52 Prozent deutlich höher liegt, mag verschiedene Gründe haben. Eine denkbare Variante ist, dass der Vergleich mit der Situation im Herkunftsland womöglich noch eine größere Rolle spielt als bei den Menschen mit Migrationshintergrund.
Klar ist: Im Vergleich zur Befragung 2015, als in allen drei Gruppen jeweils 56 Prozent den Eindruck hatten, man begegne ihnen stets mit Respekt, wird hier ein negativer Trend sichtbar.














