Das Lügenmuseum in Radebeul bei Dresden ist eine einzigartige Kunstsammlung voller Kuriositäten – überall knallt, pfeift, zischt und blinkt es. Doch die Zukunft ist ungewiss.
Das Lügenmuseum kann vorerst bis zum 31. März 2025 geöffnet bleiben. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Museumsbetreiber Reinhard Zabka und Oberbürgermeister Bert Wendsche.
Ursprünglich hatte die Stadt angeordnet, dass das Museum zum 31. August 2024 schließen muss und der Mietvertrag gekündigt wird. Nun räumt die Verwaltung eine Verlängerung bis Ende März 2025 ein. In diesem Jahr soll der Gasthof Serkowitz, in dem sich das Museum befindet, zum Verkauf ausgeschrieben werden. „Wir sehen das als Teilerfolg“, sagte Zabka t-online.
Zabka kündigte an, ein Kaufangebot abzugeben. Ein Großteil der nötigen Mittel sei bereits vorhanden, die Fristverlängerung verschaffe Zeit, den Rest zu beschaffen.
Das Museum widmet sich den „Wahrheiten und Illusionen, die keinen praktischen Nutzen haben“. In neun Räumen findet man eine Sammlung von Exponaten, die mit den Sinnen der Betrachter spielen – von der verschollenen Kyritzer Knatter über ein Loch aus Mozarts Zauberflöte bis hin zu Winnetous Silberbüchse. Überall knallt, pfeift, zischt und blinkt es.
Das außergewöhnliche Gesamtkunstwerk hat eine treue Fanbase. Auf der Webseite finden sich über 60 Unterstützungsschreiben. Auch der Dresdner „Tatort“-Star Martin Brambach gehört zu den regelmäßigen Besuchern: „Was ihr hier geschaffen habt, ist weltweit einzigartig“, sagte der 56-Jährige vor wenigen Wochen.
Seit zwölf Jahren gibt es das Lügenmuseum in Radebeul bereits. Nach eigenen Angaben lockt das Lügenmuseum jährlich 8.000 bis 9.000 Besucher an. In den vermeintlich letzten Wochen seien es überdurchschnittlich viele Besucher gewesen.