Personeller Umbruch bei den Grünen: Nach den Bundeschefs tritt nun auch Sachsens Landeschefin Marie Müser nicht mehr an.

Nicht nur im Bund, auch in Sachsen stehen die Grünen vor einem personellen Umbruch. Landeschefin Marie Müser hat angekündigt, bei der kommenden Landesdelegiertenversammlung am 7. Dezember nicht erneut für den Landesvorsitz zu kandidieren. Dies teilte die Partei am Donnerstag mit.

Die 26-Jährige hatte bei der Landtagswahl in ihrem Wahlkreis im Leipziger Land drei Prozent geholt – und lag damit auch unter dem landesweiten Ergebnis der Grünen von 5,1 Prozent. Die Partei schaffte es am Ende mit sieben Sitzen in den neuen Landtag.

In einem Statement begründete Müser ihre Entscheidung mit dem schwierigen Wahlkampf: „Ich habe deutlich gespürt, dass innere und äußere Spannungen junge Frauen in der Politik besonders treffen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, in Zeiten wie diesen authentisch und menschlich zu bleiben.“ Müser beklagte zudem eine „extreme Verrohung des Diskurses bis hin zu physischer Gewalt.“

Während Müser, erst im Mai 2022 mit rund 72 Prozent der Stimmen zur Parteichefin gewählt, sich nun zurückzieht, wird ihre Co-Vorsitzende Christin Furtenbacher erneut für das Spitzenamt kandidieren.

Am späten Mittwochabend war bekanntgeworden, dass der Bundesvorstand der Grünen Jugend aus Protest gegen den Kurs der Grünen geschlossen aus der Partei austreten und einen neuen linken Jugendverband gründen will. Der Vorstand werde seine Amtsgeschäfte bis zum Bundeskongress der Grünen Jugend vom 18. bis 20. Oktober in Leipzig gewissenhaft zu Ende führen, die Wahl des neuen Bundesvorstands ermöglichen und danach auch aus der Grünen Jugend austreten, hieß es in einem Brief an die Partei- und Fraktionsführung.

Kurz zuvor hatte der komplette Bundesvorstand der Partei mit den Co-Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang an der Spitze seinen Rücktritt für Mitte November angekündigt. Dann soll auf dem Bundesparteitag in Wiesbaden ein neuer Vorstand gewählt werden, der die Grünen in den Bundestagswahlkampf führen soll. Die Parteispitze zieht damit die Konsequenz aus den Misserfolgen der Grünen bei den jüngsten Wahlen. „Es braucht einen Neustart“, sagte Nouripour in Berlin.

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