Astrid Schomaker nannte auch die Stimme der Natur bei den Vereinten Nationen: Sie soll das Sekretariat des Übereinkommens über die biologische Vielfalt bei UNEP leiten. Ihre Aufgabe ist es, die Artenvielfalt auf unserem Planeten zu schützen. Sie könnte genauso gut als Stimme der Zukunft oder der Menschen bezeichnet werden, denn die Natur ist die Grundlage unseres Lebens – sie liefert Luft, Wasser und Nahrung. Schomakers Arbeit ist daher in Zeiten von Klimawandel und Artensterben wichtiger denn je. „Wir müssen die Natur schützen, wenn wir überleben wollen“, sagte sie in einem Interview mit der Zeitschrift Spektrum.
Biologische Vielfalt ist kein Luxus für Naturliebhaber oder Touristen, sondern eine Grundlage menschlichen Lebens. Die Ökosysteme der Welt befänden sich häufig in einem schlechten Zustand, sagte Schomaker dem Deutschlandfunk und seien daher häufig nicht mehr in der Lage, Grundwasser und ein Klima bereitzustellen, das vor Jahrhunderten für die Landwirtschaft verfügbar und lebenswichtig gewesen wäre. Doch damit nicht genug: „Damit können wir in Zukunft nicht mehr ausreichend Trinkwasser für alle gewährleisten.“
Die Natur schützen und auf die Bedürfnisse der Menschen Rücksicht nehmen
Schomaker und UNEP arbeiten eng mit Regierungen, Forschern und NGOs zusammen, um Strategien zu entwickeln, die die Natur schützen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen. Dabei geht es darum, sich auf nachhaltige Entwicklung und Umweltgerechtigkeit zu konzentrieren.
Schomaker studierte Englisch, Geschichte und Jura in Hamburg und Norwich. Anschließend arbeitete sie bei der Europäischen Kommission. Seit ihrem Wechsel in die Umweltabteilung im Jahr 2004 ist sie diesem Thema treu geblieben. UN-Generalsekretär António Guterres gab im April 2024 die Ernennung des Deutschen zum Exekutivsekretär des Übereinkommens über die biologische Vielfalt bei UNEP bekannt. In dieser Funktion leitet sie auch die 16. Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen COP 16 in Cali, Kolumbien. Was Schomaker ganz allgemein formuliert, gilt auch für seine Ziele: „Wenn es um Naturschutz geht, dann geht es in erster Linie darum, die Natur für den Menschen zu erhalten.“