Wissenschaftler aus der Schweiz haben neue Erkenntnisse präsentiert: Anders als bislang angekommen, kann sich Asthma schon sehr frühzeitig andeuten.

Asthma betrifft weltweit Millionen Menschen. Dahinter steckt eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, die zu Atemnot, Husten, Engegefühl in der Brust und pfeifenden Atemgeräuschen führt. Insbesondere für Kinder können diese Symptome belastend sein und die Lebensqualität einschränken.

Wie Forscher der Uni Basel aktuell berichten, können sich Hinweise auf späteres Asthma bereits im ersten Lebensjahr zeigen. In einer umfassenden Studie analysierte das internationale Forscherteam Gesundheitsdaten von rund 780 Säuglingen aus verschiedenen Ländern Europas.

Ziel war es, das Zusammenspiel verschiedener Risikofaktoren zu verstehen und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung des Atemsystems von Kindern zu untersuchen. Konkret schauten sie, ob im Wochenverlauf bei den Babys eher Husten oder ein pfeifender Atem auftrat, wenn sie bestimmten Risikofaktoren ausgesetzt waren.

Das Ergebnis: Tatsächlich konnten bestimmte Faktoren bereits im ersten Lebensjahr eine Asthma-Erkrankung hervorrufen. Darunter zählten laut Studie:

Sind Babys nur einem dieser Risikofaktoren ausgesetzt, sei das Risiko für die chronische Erkrankung gering, so das Forscherteam um Prof. Dr. Urs Frey. Das Zusammenspiel aber wirke sich negativ auf die Lungenentwicklung aus und erhöhe das Asthma-Risiko deutlich. Babys, die mehreren dieser Risikofaktoren gleichzeitig ausgesetzt waren, erkrankten im Alter zwischen zwei und sechs Jahren an Asthma.

Obwohl die Erkenntnisse derzeit noch nicht zur Frühdiagnostik bei einzelnen Kindern genutzt werden können, sehen die Forscher Potenzial für die Zukunft. „Mit größeren Datenmengen und maschinellem Lernen wäre es aber durchaus denkbar, künftig für individuelle Kinder ein Risikoprofil zu berechnen“, so Frey. Digitale Gesundheitsdaten lassen sich heute relativ einfach mithilfe von Smartphone-Apps sammeln.

Share.
Exit mobile version