Die Aktien von ASML stürzten am Dienstag um 15,7 % ab, der stärkste Rückgang seit dem Börsengang des Chipherstellers im Jahr 2002, nachdem eine frühe Gewinnmitteilung eine niedrigere Umsatzaussicht für 2025 enthüllte.

Der niederländische Halbleiterausrüstungsriese ASML verzeichnete am Dienstag einen Kurssturz, nachdem seine Ergebnisse für das dritte Quartal versehentlich vorzeitig veröffentlicht wurden.

Die in Amsterdam gehandelten Aktien der ASML Holding schlossen mit einem Minus von 15,7 % und markierten damit ihren stärksten Tagesrückgang seit dem Börsengang im Januar 2002.

Die vorzeitige Veröffentlichung der Ergebnisse des dritten Quartals von ASML offenbarte eine Abwärtskorrektur der Umsatzaussichten des Unternehmens für 2025, was bei den Anlegern Besorgnis erregte und einen breiteren Ausverkauf im gesamten Halbleitersektor auslöste.

Prognose für 2025 überarbeitet: Zurückhaltung der Kunden und langsamere Erholung

Der größte europäische Chiphersteller senkte seine Nettoumsatzprognose für 2025 auf eine Spanne von 30 bis 35 Milliarden Euro, verglichen mit der vorherigen Prognose von 30 bis 40 Milliarden Euro, die beim Investorentag 2022 abgegeben wurde.

Dieser konservativere Ausblick, insbesondere aufgrund von Verzögerungen bei der EUV-Nachfrage (Extrem-Ultraviolett-Lithographie), verschreckte die Anleger und löste Schockwellen durch den Markt aus.

Die reduzierte Prognose von ASML für den Nettoumsatz im Jahr 2025 ist auf eine Kombination von Marktfaktoren zurückzuführen.

„Während es weiterhin starke Entwicklungen und Aufwärtspotenzial im Bereich KI gibt, brauchen andere Marktsegmente länger, um sich zu erholen“, sagte Christophe Fouquet, Präsident und Chief Executive Officer von ASML.

Er stellte fest, dass die langsamer als erwartete Erholung bei Logikchips in Verbindung mit begrenzten Kapazitätserweiterungen bei der Produktion von Speicherchips zu Verzögerungen bei der Nachfrage nach EUV-Geräten geführt hat, einem wichtigen Wachstumsbereich des Unternehmens.

ASML bleibt hinsichtlich der langfristigen Wachstumstreiber optimistisch, wobei Fouquet auf eine anhaltende Stärke bei den Trends KI, Elektrifizierung und Energiewende hinweist.

Ergebnis-Highlights für das 3. Quartal: Umsatz- und Margenerwartungen für 2024 bleiben robust

Im dritten Quartal 2024 erzielte ASML einen Gesamtnettoumsatz von 7,5 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 2,1 Milliarden Euro, unterstützt durch eine Bruttomarge von 50,8 %. Die Ergebnisse entsprachen im Großen und Ganzen den Prognosen, wobei Analysten für das dritte Quartal mit einem Umsatz von 7,12 Milliarden Euro gerechnet hatten.

Mit Blick auf das letzte Quartal 2024 erwartet ASML einen Nettoumsatz zwischen 8,8 und 9,2 Milliarden Euro bei einer Bruttomarge zwischen 49 % und 50 %. Das Unternehmen bekräftigte sein Umsatzziel für das Gesamtjahr 2024 von rund 28 Milliarden Euro.

ASML gab außerdem ein Update zu seinem Dividenden- und Aktienrückkaufprogramm bekannt. Das Unternehmen gab bekannt, dass am 7. November 2024 eine Zwischendividende in Höhe von 1,52 € je Stammaktie zahlbar sein wird. Im Rahmen des laufenden Aktienrückkaufprogramms 2022–2025 wurden jedoch im dritten Quartal keine Aktien zurückgekauft.

Halbleiteraktien erleben einen Sturzflug

Der starke Rückgang von ASML breitete sich am Dienstag auf die Aktien anderer Chiphersteller aus, wobei die Aktien von Nvidia Corp. im New Yorker Handel um mehr als 5 % einbrachen und die Aktien von Arm Holdings plc um über 7 % fielen.

Der breitere Halbleitersektor, der vom iShares Semiconductor ETF erfasst wird, fiel um über 4 %, während der technologielastige Nasdaq 100-Index inmitten des Ausverkaufs um mehr als 1 % einbrach.

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