Streit vor Gericht
Artemis-Betreiber wollen alte Lagerhalle zu Bordell umbauen
26.11.2024 – 20:10 UhrLesedauer: 2 Min.
Bekommt der Berliner Westen bald ein weiteres Großbordell? Die Betreiber des Artemis planen seit Jahren, eine alte Lagerhalle dazu umzubauen. Die Behörden wollen das verhindern, jetzt entscheidet ein Gericht.
Wer im Westen Berlins auf der Stadtautobahn A100 unterwegs ist, kann es insbesondere bei Dunkelheit kaum übersehen. Rot leuchtend liegt das Artemis, Berlins bekanntestes Großbordell, östlich der Autobahn. Wenn es nach den Betreibern geht, soll auf der anderen Seite der A100 bald ein weiteres Etablissement hinzukommen. Sie würden gerne eine alte leerstehende Lagerhalle in der Halenseestraße 31, die früher von einem Weinhandel genutzt wurde, zu einem Bordell umbauen.
Die notwendige Baugenehmigung dafür wurde laut der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen bereits im Jahr 2019 beantragt. Der Antrag wurde aber abgelehnt. Begründet wird das unter anderem damit, dass die geplanten Maßnahmen dem Flächennutzungsplan widersprechen würden.
Weil die Artemis-Betreiber gegen die Ablehnung geklagt haben, muss jetzt das Berliner Verwaltungsgericht entscheiden, ob an der A100 noch ein Bordell gebaut werden darf. Am kommenden Montag soll die mündliche Verhandlung stattfinden. Dafür treffen sich die Konfliktparteien, die Artemis-Betreiber und Vertreter des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf, und die Beteiligten des Gerichts zunächst zu einem Ortstermin an der alten Lagerhalle. Anschließend soll die Verhandlung im Gerichtsgebäude in der Kirchstraße in Moabit fortgesetzt werden. Der zuständige Bezirksstadtrat Christoph Brzezinski wollte sich mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht äußern.
Was genau die Artemis-Betreiber mit der Lagerhalle vorhaben und ob das neue Bordell eine Erweiterung des Artemis oder ein eigenständiges Etablissement mit eigenem Namen sein soll, ist nicht bekannt. Auf eine t-online-Anfrage haben sie bisher nicht reagiert.
Im Jahr 2018 wollten die Artemis-Betreiber bereits zusätzlich zu dem bestehenden ein weiteres, achtstöckiges Bordell errichten. Das lehnten die Behörden damals ebenfalls ab, weil sich ein so hoher Neubau nicht in die Umgebung einpassen würde, da es in der Gegend keine so hohen Häuser gebe.