Berlin gilt nicht als Stadt der Hochhäuser. Trotzdem will ein Stuttgarter Architekt in der Hauptstadt ein 300 Meter hohes Gebäude errichten lassen.
Der ehemalige Stuttgarter Architekturprofessor und Bauingenieur Werner Sobek soll die Planung für ein Hochhaus am Europa-Center in Berlin-Charlottenburg übernehmen. Das berichtet der Tagesspiegel unter Berufung auf ein Treffen der City AG und des Werkstadtforums mit Sobek.
Im Mittelpunkt des Treffens standen die generellen Vorteile von Hochhäusern und die Zukunft der Großstädte. Sobek sprach in diesem Zusammenhang von der „vertikalen Stadt“ und „Mixed-Use-Hochhäuser“. In Hochhäusern könne man verschiedene Lebensbereiche wie Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Behörden, Praxen und Gastronomie unter einem Dach vereinen und so Verkehrswege sparen.
Vertikales Bauen wirke zudem der Versiegelung landwirtschaftlicher Flächen entgegen. Insgesamt hält der Architekt Hochhäuser für ökologischer als Flachbauten. Der Bau von Hochhäusern sei ein wichtiger Schritt für eine klimagerechte Stadtentwicklung.
Wohnraum vorgesehen
Der von Sobek geplante Wolkenkratzer mit dem Namen „Europa Center 2“ könnte laut dem Architekten Gastronomie, ein Hotel und Büros beherbergen. Auch Wohnungen seien geplant. Nach dem Berliner Hochhausleitbild dürfen Projekte über 60 Meter Höhe keine reinen Geschäftshäuser sein, sondern müssen einen Wohnanteil von mindestens 30 Prozent haben.
Mit 300 Metern Höhe wäre das „Europa Center 2“ nach dem Berliner Fernsehturm das zweithöchste Gebäude der Stadt. Im Februar soll es ein Treffen zwischen dem Projektteam und Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt (parteilos, für SPD) geben, bei dem entschieden werden soll, wie konkret die Pläne für das 300 Meter hohe Gebäude werden. Erste Signale aus der Senatsverwaltung seien positiv, so die AG City.