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Weniger Falten, mehr Muskeln: Eine Vielzahl an Ernährungstrends verspricht, das Altern zu verlangsamen. Doch oft mangelt es an wissenschaftlichen Belegen, die diese Versprechen untermauern.

Intervallfasten, eine Extraportion Antioxidantien oder auch ein Kollagen-Supplement – sie alle sollen dabei helfen, den Alterungsprozess zu verlangsamen und jünger auszusehen. Allerdings sind nicht alle dieser Versprechen auch wissenschaftlich belegt.

Ob es möglich ist, mit der richtigen Ernährung 20 Jahre jünger auszusehen und auf welche Trends Sie getrost verzichten können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Aber was sind eigentlich die Merkmale eines jungen, frischen Erscheinungsbilds? Die meisten Menschen zählen dazu etwa

  • straffe, ebenmäßige Haut,
  • gesundes, volles Haar und eine
  • gut erhaltene Muskelmasse.

Wer seine Haut, Haare und Muskeln gesund halten möchte, stößt bei der Recherche schnell auf Ernährungstipps zu Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Kollagen oder bestimmten Fastenformen. Das sagt die Wissenschaft zu diesen Anti-Aging-Diäten.

Ein gewisser Anteil der Alterung geht auf den Einfluss durch sogenannte freie Radikale zurück – auch bei Haut und Haaren. Denn diese Substanzen können Zellen angreifen und schädigen. UV-Strahlung, Stress oder Zigarettenrauch sind bekannte Quellen von freien Radikalen. Einen Teil davon kann der Körper abfangen und so mögliche Zellschäden verhindern. Attackieren jedoch zu viele freie Radikale den Organismus, können sie Schaden anrichten. Das wird auch als oxidativer Stress bezeichnet.

Antioxidantien aus Lebensmitteln können den Körper bei der Abwehr von freien Radikalen unterstützen. Dazu gehören etwa die Vitamine A, C, E und B2 sowie Mineralstoffe wie Zink und Selen. Auch sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe wie Beta-Carotin (in Karotten), Lycopin (in Tomaten) oder Allicin (in Knoblauch) gehören zu den Antioxidantien. Sie verleihen Obst und Gemüse Farbe und Aroma. Die meisten Antioxidantien kommen in frischem Obst und Gemüse vor, aber auch in Nüssen oder Produkten wie Rotwein und Zartbitterschokolade.

Ob isolierte Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel dabei helfen, die Alterung von Haut- und Haarzellen beim Menschen zu verlangsamen, ist bisher nicht eindeutig bewiesen. Denn hochwertige Studien am Menschen gibt es nur wenige. Hinzu kommt: Es gibt Hinweise, dass Antioxidantien unter bestimmten Umständen sogar negative Wirkungen auf den Körper haben können und den oxidativen Stress fördern. Mehr zur Wirkung von Antioxidantien erfahren Sie hier.

Das Problem mit Studien zu Nahrungsergänzungsmitteln ist: Hersteller müssen die Wirksamkeit ihrer Produkte nicht nachweisen. Daher sehen die meisten Konzerne keine Notwendigkeit, teure Studien durchzuführen.

Kollagen-Produktion: Die dafür benötigten Aminosäuren stecken nicht nur in teuren Pulvern, sondern auch in vielen Lebensmitteln wie Fleisch und Hülsenfrüchten. (Quelle: a_namenko/getty-images-bilder)

Kollagen ist ein Strukturprotein in unserem Körper. Es gewährleistet unter anderem, dass die Haut straff und elastisch ist, verleiht Muskeln ihre Struktur und gibt Knochen, Gelenken und Sehnen Halt. Mit dem Alter nimmt die körpereigene Kollagenproduktion ab. Dadurch wird unter anderem die Haut weniger elastisch und faltiger.

Einige Experten, aber auch vereinzelte Studien weisen darauf hin, dass Kollagenpräparate einen positiven Effekt auf die Hautalterung haben. Sie sollen dabei helfen, die Elastizität und Feuchtigkeit der Haut zu erhalten und so Falten zu verringern. Zudem sollen Kollagensupplemente dem Abbau von Muskeln und Knochen entgegenwirken.

Andere Fachleute halten dagegen. So geben etwa die Experten der Harvard Medical School zu bedenken, dass es derzeit noch zu wenige gut überprüfte Beweise für die Wirksamkeit von Kollagenpräparaten gibt. Und auch deutsche Dermatologen äußern Zweifel und raten eher zu einer allgemein gesunden Ernährung, statt zu teuren Präparaten. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Kollagen kann vom Körper nicht als ganzes aufgenommen werden. Es wird im Verdauungstrakt in einzelne Aminosäuren aufgespalten. Theoretisch könnten einzelne Aminosäuren auch dazu verwendet werden, Haare und Nägel zu erneuern. Allerdings ist bis heute nicht belegbar, ob die Bausteine des Kollagens wirklich in Haare und Nägel eingebaut werden.

Lipide, die Bausteine von Fetten und Ölen, sind wesentliche Bestandteile von Hautzellen und helfen dabei, die schützende Hautbarriere intakt zu halten. Besonders wichtig sind dabei mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, denn diese kann der Körper nicht selbst herstellen. Sie müssen also über die Nahrung aufgenommen werden. Neben der Funktion als Baustoff beeinflussen Omega-3-Fettsäuren auch das Immunsystem positiv und hemmen Entzündungsreaktionen – auch in der Haut.

Ist die Hautbarriere intakt, verliert die Haut weniger Feuchtigkeit und erscheint praller. Ist die Haut zudem weniger entzündet, kann sie ebenmäßiger erscheinen. Genügend Omega-3-Fettsäuren über die Nahrung aufzunehmen, ist daher essenziell für eine gesunde Haut und wird von vielen Hautexperten empfohlen. Sie sind etwa in fettem Fisch, Leinsamen und Leinöl oder Algen(-öl) enthalten.

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