Die Stimme ist rau und schwach, es treten aber keine Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden auf. Woran liegt das? Und was hilft gegen die Beschwerden?

Es kratzt im Hals und die Stimme bleibt weg: Heiserkeit empfinden viele Menschen als lästig, doch für eine ernsthafte Gefahr halten es die wenigsten. Mediziner warnen jedoch: Bleibt die Stimme länger weg, ist das ein Fall für den HNO-Arzt. Denn hinter den Beschwerden können ernsthafte Krankheiten stecken. Lesen Sie hier, welche das sind und was der Stimme hilft.

Meist entsteht Heiserkeit als Folge einer Erkältung. Reizen Viren die Schleimhäute, entwickelt sich eine Entzündung im Bereich der oberen Atemwege (Nase, Nasennebenhöhlen, Rachenraum, Mundhöhle) und des Kehlkopfes. Die Folge: Die Schleimhäute sind trocken und gereizt, die sogenannten Stimmlippen können nicht mehr frei schwingen – und Heiserkeit entsteht. Meistens hält ein Infekt aber nur kurzzeitig an und geht auch mit Halsschmerzen einher.

Länger können hingegen die Beschwerden bei Auslösern wie Tabakrauch, Alkoholkonsum oder einer Überlastung der Stimme ausfallen. Hierbei treten weniger häufig zusätzlich Schmerzen auf, die Heiserkeit allein kann dennoch belastend sein.

Auch Allergien oder Luftschadstoffe können die Stimmbänder reizen und anhaltende Heiserkeit verursachen. Besonders häufig sind Rauch, Pollen oder Chemikalien in der Luft als Auslöser verantwortlich, die die empfindlichen Schleimhäute im Kehlkopf reizen.

Ein weiterer häufiger Grund ist Sodbrennen oder die Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD). Hierbei gelangt Magensäure in die Speiseröhre, was die Stimmbänder schädigen kann. Obwohl keine Schmerzen zu spüren sind, kann die Säure die Stimme nachhaltig verändern. In eher selteneren Fällen kann Heiserkeit auch ein Hinweis auf Knoten oder Polypen auf den Stimmbändern sein. Diese gutartigen Wucherungen entstehen aufgrund einer ständigen Belastung der Stimme und führen zu anhaltender Heiserkeit, die in der Regel schmerzfrei verläuft.

Ständige Heiserkeit oder anhaltende Stimmveränderungen können zudem auf Kehlkopfkrebs im Anfangsstadium hinweisen. Im weiteren Verlauf kommen oft Reizhusten, Schluckstörungen, Halsschmerzen und Atemnot dazu. Wie viele Krebsarten verursacht auch dieser im Frühstadium oftmals keine auffälligen Beschwerden und wird deswegen häufig erst spät erkannt.

Heiserkeit sollte immer ärztlich abgeklärt werden, wenn sie länger als zwei bis drei Wochen andauert, insbesondere wenn begleitende Symptome wie Atembeschwerden, Gewichtsverlust oder Schluckbeschwerden auftreten. Ein HNO-Arzt kann mit einer Kehlkopfspiegelung die Ursache genauer bestimmen und die geeignete Behandlung einleiten. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um schwerwiegende Erkrankungen wie Kehlkopfkrebs auszuschließen.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Heiserkeit. Bei Stimmbelastungen hilft es oft, die Stimme zu schonen und am besten einige Tage nicht zu sprechen – auch nicht zu flüstern. Welche Hausmittel sich eignen, wenn die Stimme versagt, erfahren Sie hier.

Allergien lassen sich durch Medikamente oder die Vermeidung von Auslösern lindern. Bei Reflux kann eine Umstellung der Ernährung und die Einnahme von säurehemmenden Medikamenten helfen. Falls Wucherungen auf den Stimmbändern festgestellt werden, ist unter Umständen ein chirurgischer Eingriff notwendig, um diese zu entfernen und die normale Stimmbildung wiederherzustellen.

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