Bei den Angestellten von Aldi Süd kommen die neu eingeführten Doppelkassen nicht gut an. Sie klagen über technische Probleme und Dauerbelastungen.
Der Lebensmittel-Discounter Aldi Süd installiert derzeit in vielen Filialen einen neuen Kassenbereich. Zentrale Neuerung sind sogenannte Doppelkassen, bei denen zwei Kunden gleichzeitig abkassiert werden können. Doch unter den Angestellten gibt es Widerstand gegen die Neuerung, wie der „Spiegel“ berichtet. Sie beklagen gesundheitliche Probleme durch die Dauerbelastung, zudem gebe es technische Schwierigkeiten.
Die neuen Kassen wurden im Januar 2023 öffentlich angekündigt und sollen nun schrittweise in allen Filialen aufgebaut werden. Neu sind Warenschächte, wie sie auch bei anderen Supermärkten üblich sind. Aldi Süd ergänzt das System mit zwei Kartenterminals, sodass Kassierer keine Unterbrechung einlegen müssen, um Geld entgegenzunehmen. Stattdessen scannen sie sofort die Ware des nächsten Kunden.
Andere Bewegungsabläufe führen zu gesundheitlichen Problemen
In der Praxis gibt es jedoch Probleme: Angestellte berichten dem „Spiegel“ davon, dass Kunden teils unbeabsichtigt ohne zu zahlen den Laden verlassen, ein dafür vorgesehener Alarmton komme manchmal erst mit deutlicher Verzögerung. Zudem erforderten die neuen Kassen andere Bewegungsabläufe, was zu gesundheitlichen Problemen führe. Auch der Kundenkontakt komme nun zu kurz. Arbeitnehmervertreter versuchen jetzt bessere Bedingungen für die betroffenen Kassierer zu erreichen.
Das Unternehmen will sich zu den Vorwürfen nicht äußern, man mache „aus Wettbewerbsgründen grundsätzlich keine weiteren Angaben zu Projektfortschritten“. Stattdessen verweist der Discounter auf ein konstruktives Betriebsklima und übertarifliche Gehälter: „Als verantwortungsvoller Arbeitgeber bietet Aldi Süd ein Arbeitsumfeld, das von Verlässlichkeit, Wertschätzung und Respekt geprägt ist.“