Kontroverse um Merkels Buch

„Allein dafür gönne ich ihr jeden Cent“


28.11.2024 – 20:29 UhrLesedauer: 2 Min.

Angela Merkel: Die frühere Bundeskanzlerin schrieb ein Buch über ihre Erinnerung an die letzten Jahrzehnte. (Quelle: Michael Kappeler / dpa)

Der Run auf „Freiheit“ ist groß, auch von t-online-Lesern. Doch nicht jeden interessieren Angela Merkels Memoiren.

Drei Jahre nach dem Ende ihrer Amtszeit erschienen vor wenigen Tagen Angela Merkels Memoiren mit dem Titel „Freiheit“. Die Nachfrage nach ihrem Werk ist jetzt schon groß, wie die ersten Verkaufszahlen zeigen. Doch nicht jeden interessieren die „Erinnerungen von 1954 bis 2021“ der ehemaligen Bundeskanzlerin.

Elisabeth Gauggel gehört zu den vielen Käufern des Werkes: „Ich habe die Memoiren von Frau Merkel schon bestellt. Ich bin gespannt und freue mich auf sie.“

„Ich habe die Buchvorstellung im Fernsehen gesehen, das war sehr interessant. Ich würde die Biografie gern lesen“, schreibt Klaudia Heil.

Gerhard Heckengrubers Interesse hält sich hingegen in Grenzen: „Ich denke, 16 Jahre unter der Regierung Merkel reichen, um sich ein Urteil zu bilden. Da brauche ich kein Buch mit 700 Seiten Selbstbeweihräucherung zu kaufen.“

„Ich lese erstmal ihr Buch und bilde mir dann meine Meinung“, entgegnet Bernhard Prawer vorverurteilenden Kritikern.

Für Regina Möller ist es „unfassbar, welche immensen Probleme diese Frau uns eingebrockt hat und mit welcher Unverschämtheit sie nun auch noch Millionen für ihr Machwerk abgreift“.

„Sicherlich braucht Frau Merkel aus rein finanziellen Gründen das großzügige Honorar nicht“, sagt Jörg von Rechenberg. „Doch nach 16 Jahren Kanzlerschaft nahezu 24 Stunden und 365 Tage im Jahr für unser Land da gewesen zu sein: Dafür ist ein solches Ruhestandsgeld angemessen.“

Und Andre Seiffarth spottet: „Allein schon für die Kommentare unserer Wutbürger gönne ich ihr jeden Cent, den sie dafür erhält.“

Zahlreiche t-online-Leser widersprechen zudem der oft geäußerten Forderung, die Ex-Bundeskanzlerin solle ihr Honorar spenden.

So schreibt Frank Peters: „Frau Merkel soll mit ihrem Geld machen, was sie für richtig hält. Wer 16 Jahre unser Land geführt hat, kann nicht alles falsch gemacht haben.“

Ulrike Bielke findet es „unanständig und neidbehaftet“, wenn Leute verlangen, die 70-Jährige solle das erhaltene Geld abgeben. „Ich bin mir sicher, dass unsere Ex-Kanzlerin nie irgendetwas nur des Geldes wegen getan hat. Sie wird sich nun auch ganz sicher keine Privatflugzeuge davon kaufen. Vielleicht denkt sie über eine Stiftung nach, irgendwas zur Wissenschaftsforderung. Das würde zu ihr passen.“

„Ich war und bin kein Freund von Ex-Kanzlerin Angela Merkel“, gibt Willi Lübke zu. Aber auch er findet die Spenden-Diskussion „unwürdig“ und Ausdruck einer „Neiddebatte“. „Frau Merkel hat ein Buch geschrieben und wird dafür bezahlt. Über die Höhe des Honorars entscheidet der Verlag. Über die Verwendung des Honorars entscheidet allein Angela Merkel, so wie jeder andere Autor.“

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