Alzheimer gilt als Krankheit, die vor allem bei Älteren auftritt. Offenbar spielt es dabei auch eine Rolle, welchen Beruf man ausgeübt hat. Das ergibt sich aus einer neuen Studie.

1,8 Millionen Deutsche sind an Demenz erkrankt. Unter dem Begriff Demenz werden mehr als 50 Krankheitsbilder zusammengefasst: Die häufigste Form ist die Alzheimer-Erkrankung, etwa zwei Drittel der Demenzkranken leiden daran. Nun hat eine Studie ergeben: Bestimmte Berufsgruppen sind offenbar weniger anfällig.

Die Untersuchung der Harvard Medical School wertete die Sterbeurkunden von fast neun Millionen Erwachsenen aus, die 2020 bis 2022 in den USA verstarben. Sie arbeiteten in 443 verschiedenen Berufen. 1,69 Prozent von ihnen starben an Alzheimer.

Das Besondere: Bei Taxifahrern starben insgesamt nur 1,03 Prozent an der Erkrankung, bei Krankenwagenfahrern waren es sogar nur 0,91 Prozent. Zum Vergleich: Bei anderen verkehrsbezogenen Berufen gab es diese sehr niedrigen Raten nicht. Bei Busfahrern waren es 1,65 Prozent, die an Alzheimer starben, bei Kapitänen und Piloten jeweils über zwei Prozent.

Die Forscher vermuten, dass die Tatsache, dass Taxi- und Krankenwagenfahrer immer neue Routen bewältigen müssen, eine Hirnregion – den Hippocampus – besonders stimulieren könnte. Hier werden das räumliche Gedächtnis und die Navigation verortet. Und die Region ist eine der ersten, die von einer Alzheimer-Demenz betroffen ist. Mit der Folge, dass die Erkrankten oft die Orientierung verlieren.

Das Taxi- und Krankenwagenfahren scheint diesen Bereich besonders anzuregen. Die Forscher betonen jedoch, dass sich eine direkte Kausalität nicht ableiten lässt, dass der Beruf des Fahrers ursächlich für die niedrigen Fallzahlen ist. Dafür wären noch weitere Forschungen nötig.

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