Ungedeckte Kosten in Milliardenhöhe
Versicherung warnt vor russischer Schattenflotte
27.05.2025 – 13:32 UhrLesedauer: 1 Min.
Die russische Schattenflotte sorgt auch für finanzielle Risiken. Die Allianz warnt vor einer Ölkatastrophe.
Die russische Schattenflotte wird international immer stärker ins Visier genommen. Auch die Allianz Versicherung hat jetzt vor den russischen Öltankern gewarnt – weil sie ein Risiko für den internationalen Schiffsverkehr bedeuten. Im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ („FAZ“) warnte Justus Heinrich von der Versicherungsgesellschaft vor Bränden, Ölverschmutzungen und Kollisionen.
Der Grund für diese Gefahren: Russland nutzt für die Ölexporte vor allem alte Frachtschiffe, die eigentlich schon ausrangiert wurden. Heinrich erklärt: „Wenn so ein zwanzig oder gar dreißig Jahre alter Großtanker dann in schweres Wetter kommt, ist die Stabilität in Gefahr, denn Stahl ermüdet mit den Jahren.“
Ein Beispiel für dieses Risiko ist der Tanker „Eventin“: Wegen eines Stromausfalls war er in der Ostsee plötzlich manövrierunfähig. Auch militärische Eskalationen scheinen möglich. Als die estnische Marine einen Tanker stoppen wollte, eskalierte die Situation so sehr, dass sich plötzlich beide Seiten Kampfflugzeuge starteten.
Für die Allianz schwingt dabei immer ein finanzielles Risiko mit: Bei Kollisionen mit verdeckt russischen Tankern müssen sie als Versicher womöglich für den Schaden der Schiffe aufkommen – die Kosten lassen sich aber nicht einfach an den Verursacher weitergeben. Meist sind die Strukturen, wer die Tanker der Schattenflotte führt, zu unübersichtlich, da die Schiffe bei Briefkastenfirmen registriert sind.
Zur russischen Schattenflotte werden geschätzt rund 600 Tanker gezählt, die russisches Öl exportieren. Sollte einer dieser Tanker eine Ölpest verursachen, könnte die Reinigung des Meeres nach Schätzung des Versicherers ungedeckte Kosten in Milliardenhöhe nach sich ziehen.