Alkoholsucht: Niedersachsen über Bundesdurchschnitt

Mehr Prävention gefordert

So hoch ist der Anteil der Alkoholsüchtigen in Niedersachsen

Viele Menschen in Deutschland waren wegen einer Alkoholsucht 2023 in Behandlung. Die Auswertung einer Krankenkasse zeigt aber auch regionale Unterschiede. Wie steht Niedersachsen da?

Mehr als 1,4 Millionen Menschen sind in Deutschland einer Hochrechnung zufolge zuletzt wegen Alkoholsucht in medizinischer Behandlung gewesen. Das geht aus einer Auswertung des Instituts für Gesundheitssystemforschung der Krankenkasse Barmer hervor. Dieses wertete Daten von Barmer-Versicherten aus, die im Jahr 2023 die gesicherte Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ erhalten haben.

Die Auswertung zeigt deutliche regionale Unterschiede. So liegt der Bevölkerungsanteil mit diagnostizierter Alkoholabhängigkeit in Niedersachsen bei 1,76 Prozent und damit etwas über dem bundesweiten Durchschnitt von 1,69 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern war der Anteil laut der Auswertung mit 2,61 Prozent am höchsten. Die niedrigsten Anteile hatten Baden-Württemberg (1,46) und Hessen (1,45).

Menschen, die keine Diagnose erhalten haben, wurden in den Daten nicht erfasst. „Die tatsächliche Zahl der Betroffenen wird wesentlich höher liegen“, sagte Barmer-Vorstandschef Christoph Straub. „Es ist an der Zeit, das Thema stärker in den Fokus der Gesundheitsvorsorge zu rücken.“