Newsblog zum Weidel-Besuch

„Hamburg bleibt bunt“: Lauter Protest gegen AfD


Aktualisiert am 16.01.2025 – 18:05 UhrLesedauer: 2 Min.

„Hamburg bleibt bunt!“: In der Stadt gab es am Donnerstag viel Protest gegen den Auftritt von AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel. (Quelle: NEWS5 / René Schröder)

AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel ist im Hamburger Rathaus zu Gast: Mehrere Gruppen haben zu Demonstrationen aufgerufen. Alle Entwicklungen im Überblick.

Am Donnerstagabend besucht die Kanzlerkandidatin und Ko-Vorsitzende der AfD Alice Weidel das Hamburger Rathaus. Unter dem Motto „Hamburg wieder auf Kurs bringen“ trifft sie ihre Mitstreiter um den Vorsitzenden Dirk Nockemann im Großen Festsaal. Gegen den Besuch regt sich deutlicher Widerstand.

17.50 Uhr: Der Protestzug hat sich mittlerweile auf den Weg zum Rathaus gemacht. Auf Höhe des Mönckebergbrunnens mussten die Demonstrierenden eine unfreiwillige Pause einlegen: Die Polizei hat den Aufzug zwischenzeitlich gestoppt.

17.42 Uhr: Insgesamt wurden vorab rund 2.000 Menschen zu den Demonstrationen erwartet, diese Zahl scheint bereits deutlich übertroffen worden zu sein. Eine offizielle Zählung der Polizei gab es allerdings noch nicht. Die Lage auf den Straßen ist bislang ruhig, sagte eine Sprecherin des Lagedienstes.

17.30 Uhr: Immer wieder ertönen laute Sprechchöre: „Alle zusammen gegen den Faschismus“ heißt es, oder: „Alerta, Alerta, Antifascista“.

17.24 Uhr: Immer mehr Hamburger gehen auf die Straße. Der Bahnhofsvorplatz an der Kirchenallee ist komplett voll, meldet ein t-online-Reporter.

17.09 Uhr: Eine Sprecherin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) sagt: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.“ Die Politik der AfD sei gewerkschaftsfeindlich. Zuvor gab es laute Sprechchöre: „Alle zusammen gegen den Faschismus!“

17.06 Uhr: Am Rande der Demo am Hauptbahnhof haben sich offenbar Rechte platziert, die die Veranstaltung filmen, berichtet ein t-online-Reporter. Die Veranstalter weisen darauf hin, bei Problemen das Ordnungspersonal einzuschalten.

17.01 Uhr: Cornelia Kerth vom Hamburger Bündnis gegen Rechts spricht auf der Demo an der Kirchenallee beim Hauptbahnhof: „Die AfD ist keine normale Partei. Alice Weidel hat sich mit ihrer Rede in Riesa endgültig als Vertreterin der Höcke-AfD präsentiert.“ Weidel mache den rechtsextremen Begriff „Remigration“ zum höchsten Ziel der AfD.

Drei Demonstrationen waren laut Polizei angemeldet, darunter ein großer Protest des „Hamburger Bündnis gegen Rechts“. Der Demonstrationszug führte vom Hauptbahnhof bis in die Nähe des Rathauses, begleitet von einer Abschlusskundgebung am Jungfernstieg.

Auf der Website des Bündnisses hieß es im Demoaufruf: „Im Rathaus ist kein Platz für rassistische, antifeministische, sozialfeindliche Demagogie und andere Formen der Menschenfeindlichkeit.“

Ein weiterer Demonstrationszug führte vom Valentinskamp zum Hauptbahnhof und eine weitere stationäre Kundgebung mit nur 30 angemeldeten Personen war am Reesendamm angekündigt.

Neben Bereitschaftspolizei waren auch Beamte der Bundespolizei im Einsatz. Zwar sei auch mit Demonstranten aus der aktionistischen oder linksextremistischen Szene zu rechnen, aber die Polizei ging von einem insgesamt störungsfreien Umzug aus.

Eine Akkreditierung eines t-online-Reporters für die Veranstaltung im Rathaus war laut der Pressestelle der Hamburger AfD-Fraktion nicht möglich. „Bedauerlicherweise sind die Kapazitäten begrenzt und das Pressekontingent ist bereits ausgeschöpft,“ hieß es in der Absage.

In Hamburg steht nicht nur die Bundestagswahl am 23. Februar an, sondern eine Woche später, am 2. März, auch die Wahl zu Bürgerschaft. Während die AfD bei der vergangenen Bürgerschaftswahl 2020 etwa fünf Prozent der Zweistimmen bekam, kann sie jüngsten Umfragen zufolge mit etwa zehn Prozent rechnen.

Derzeit ist die AfD mit sieben Angeordneten im Hamburger Senat vertreten.

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