AfD-Kandidat Tim Lochner hat die Wahl im sächsischen Pirna gewonnen. Erstmals bundesweit stellt die Partei damit einen Oberbürgermeister.

Die AfD stellt erstmals bundesweit einen Oberbürgermeister. In der sächsischen Stadt Pirna gewann am Sonntag der AfD-Kandidat Tim Lochner die Abstimmung um das Amt des Stadtoberhaupts. Lochner konnte laut vorläufigem Wahlergebnis 38,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Der 53-Jährige ist eigentlich parteilos, trat aber für die AfD an.

Ebenfalls zur Wahl standen in der zweiten Abstimmungsrunde Kathrin Dollinger-Knuth von der CDU (31,4 Prozent) und der Freie-Wähler-Kandidat Ralf Thiele (30,1 Prozent). Die Stadtverwaltung gab die Wahlbeteiligung mit 53,8 Prozent an.

Ein Tischler zieht für die AfD ins Pirnaer Rathaus

Lochner ist Mitglied der AfD-Fraktion im Stadtrat. Er betreibt eine Tischlerei. Lochner trat bereits 2017 bei der Oberbürgermeisterwahl an, scheiterte damals aber klar gegen den bisherigen Amtsinhaber Klaus-Peter Hanke (parteilos), der bei der aktuellen Wahl aus Altersgründen nicht wieder antrat.

Bereits in der ersten Runde am 26. November hatte AfD-Kandidat Lochner mit knapp 33 Prozent der Stimmen klar vorn gelegen. Dahinter rangierten Thiele mit 23,2 und Dollinger-Knuth mit 20,3 Prozent. Ralf Wätzig (SPD/Grüne) kam auf fast 10 Prozent, der parteilose Einzelbewerber André Liebscher auf knapp 14 Prozent. Die CDU-Kandidatin Dollinger-Knuth wurde nun von den beiden Bewerbern unterstützt, die nicht noch einmal antraten. Mehr zum ersten Wahlgang lesen Sie hier.

AfD-Sachsen als rechtsextrem eingestuft

Die Wahlbeteiligung lag im ersten Durchgang bei nur 50,4 Prozent. Mehrere Initiativen hatten zu einer breiten Beteiligung beim zweiten Wahlgang aufgerufen. In der Kommune nahe der Grenze zu Tschechien leben rund 40.000 Einwohner.

Das Landesamt für Verfassungsschutz in Sachsen hatte die AfD Anfang Dezember nach jahrelanger Prüfung als gesichert rechtsextrem eingestuft. Mehr dazu lesen Sie hier.

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