„Auch wenn wir Konkurrenten sind“

Gauland empfiehlt AfD Zusammenarbeit mit BSW

25.11.2024Lesedauer: 2 Min.

Alexander Gauland (Archivbild): Der AfD-Mitgründer sieht die CDU als Hauptgegnerin seiner Partei bei den anstehenden Bundestagswahlen. (Quelle: IMAGO/M. Popow/imago)

Der AfD-Mitgründer Alexander Gauland sieht seine Partei dem BSW außenpolitisch nahe. Das solle die AfD „nicht vergessen“, so der 83-Jährige. Er hat zudem einen Hauptgegner für die AfD ausfindig gemacht.

Der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland rät seiner Partei zu einer Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). „Auch wenn wir Konkurrenten sind“, sagte Gauland laut der „Bild“-Zeitung am Samstag beim Landesparteitag der Brandenburger AfD in Prenzlau. „Wagenknecht ist uns außenpolitisch näher als Merz – das sollten wir im Wahlkampf und bei künftigen Abstimmungen nicht vergessen“, fügte Gauland mit Blick auf die in Umfragen derzeit führende CDU hinzu.

Mit der angeblichen außenpolitischen Nähe zwischen AfD und BSW meinte Gauland vermutlich den Blick der beiden Parteien auf Russland. Sowohl Vertreter der in Teilen rechtsextremen AfD als auch des linkspopulistischen BSW verteidigen Russland immer wieder mit Blick auf den Ukraine-Krieg und lehnen etwa Waffenlieferungen an Kiew ab. Sie warnen regelmäßig vor einer angeblichen Eskalation des Kriegs, etwa durch Militärhilfen.

Video | „Kein europäischer Politiker ist sicher“

Quelle: t-online

Gauland hält zudem die CDU von Friedrich Merz für die Hauptgegnerin bei der Bundestagswahl im Februar. „Die Ampel wird es künftig so oder so nicht mehr geben, aber Schwarz-Grün ist leider noch eine realistische Chance“, sagte der 83-Jährige in Prenzlau. „Deshalb sollten wir im Gedächtnis behalten, wem wir das meiste Elend verdanken: Angela Merkel und damit der CDU.“ Merkel war bis 2018 CDU-Chefin, bis 2021 Kanzlerin.

Ex-CDU-Mitglied Gauland, der entgegen früherer Pläne wieder bei der Bundestagswahl antreten will, warnte mit Blick auf den Ukraine-Krieg vor dem CDU-Chef: „Merz wird noch mehr als (SPD-Kanzler) Scholz dafür tun, dass dieser Krieg, der nicht unser Krieg ist, näher an uns heranrückt.“

Gauland tritt nach zwei Legislaturperioden nicht mehr als Spitzenkandidat der Brandenburger AfD an, er erwägt eine Kandidatur in Sachsen: „Das ist ein Angebot aus Chemnitz, aus meiner Heimatstadt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, warum er wieder kandidiere. „Darüber wird gerade geredet. Das steht fest, wenn die Wahl ist.“

Der AfD-Mitgründer attackierte den Ex-Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, der für die CDU in Wuppertal kandidieren will und daher nicht mehr im Amt ist. „Was wir von diesem Inlandsgeheimdienst zu halten haben, ist gerade wieder deutlich geworden, indem Herr Haldenwang bruchlos vom angeblich objektiven Beamten in die Rolle des politischen Konkurrenten zur AfD schlüpfen will.“

Share.
Exit mobile version