„Für Führer, Volk und Vaterland – Warum?“
AfD legt Kranz mit NS-Parole nieder
30.11.2024 – 09:56 UhrLesedauer: 1 Min.
In Sachsen-Anhalt sorgt die AfD mit einem Blumenkranz am Volkstrauertag für Aufsehen. Die Partei fühlt sich dagegen missverstanden.
Die AfD-Fraktion in der Stadt Leuna in Sachsen-Anhalt hat am Volkstrauertag einen Blumenkranz mit der Aufschrift „Für Führer, Volk und Vaterland – Warum?“ niedergelegt. Das berichten die „Mitteldeutsche Zeitung“ und der „Spiegel“.
Ein weiterer Kranz mit der Aufschrift soll in dem Ortsteil Zweimen gefunden worden sein. Dort sei der Kranz laut „Mitteldeutscher Zeitung“ allerdings nicht von der Partei niedergelegt worden. Aufgrund der Aufschrift habe sich der Bürgermeister der Stadt, Michael Bedla (CDU), an die Polizei gewandt. Allerdings sei kein Straftatbestand festgestellt worden. Laut dem Bericht sei der Kranz im Müll gefunden worden, das Wort „Führer“ sei abgeschnitten gewesen.
Der Historiker Wolfgang Benz kritisierte die Wortwahl auf dem Kranz scharf: „Das ist ein Spruch aus dem nationalsozialistischen Wortschatz“, sagte Benz dem „Spiegel“. „Wer das im Jahr 2024 benutzt, der identifiziert sich mit nationalsozialistischer Ideologie.“
Die AfD verteidigte dagegen die Aufschrift: Der Volkstrauertag diene dazu, den gefallenen Soldaten in den beiden Weltkriegen zu gedenken, schreibt die AfD-Fraktion auf Facebook. Der Spruch sei nicht als Glorifizierung der NS-Zeit zu verstehen. Die Kritiker aus anderen Parteien in der Stadt nannte die AfD auf Facebook „Denunzianten“ und geschichtlich ungebildet.
Man leugne als AfD nicht den Holocaust oder die von Deutschland ausgegangenen Kriegen, die für Millionen von Toten gesorgt haben, schreibt AfD-Fraktionschef Rüdiger Patzsch weiter. „Aber wir verweigern uns der gegenwärtigen politischen Auslegung des Ursprungsgedankens dieses Gedenktages und der heutigen Pauschalierung, dass jeder deutsche Soldat ein Nazi war.“