In einer Stadt in Nordrhein-Westfalen wurde Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft entzogen. Die Initiative kam von Schülern.

Am 5. April 1933 ist Adolf Hitler zum Ehrenbürger von Bad Honnef (Nordrhein-Westfalen) ernannt worden. 81 Jahre später entzieht die Stadt dem Naziführer dieses Postum. Den Anstoß dazu gaben Schüler, wie das Lokalblatt „Honnef heute“ schrieb.

Bei der Entziehung handelt es sich um einen symbolischen Akt, denn die Ehrenbürgerschaft endet in Deutschland automatisch mit dem Tod. Demnach beendete Hitler durch seinen Selbstmord im Führerbunker am 30. April 1945 diese selbst.

Viele Städte entzogen dem ehemaligen faschistischen Diktator seither symbolisch die Ehrenbürgerschaft, um ihrer Ablehnung gegen das NS-Regime Ausdruck zu verleihen. In rund 4.000 Städten soll der Kriegsverbrecher Hitler zu Lebzeiten als Ehrenbürger gelistet gewesen sein. Alleine in Sachsen sollen es rund 2.000 Gemeinden gewesen sein. Viele Gemeinden und Städte entzogen dem Diktator später symbolisch die Ehrenbürgerschaft.

Der Klasse 10A des Siebengebirgsgymnasiums in Bad Honnef fiel bei Recherchen auf, dass ihre Stadt dem einstigen Naziführer die Ehrenbürgerschaft nicht entzogen hatte. „Die Klasse reagierte mit Unverständnis auf die Tatsache, dass das Thema in Bad Honnef offenbar keine Rolle mehr gespielt hat“, heißt es vonseiten der Schüler.

Gemeinsam mit ihrem Geschichtslehrer formulierten die jungen Bad Honnefer einen Einwohnerantrag, der an den Stadtrat ging. Für die Einreichung waren 1.363 Unterschriften von Bürgern der Stadt notwendig. Die Schüler fanden offenbar genug Unterstützerinnen und Unterstützer, denn am Dienstag gab der Stadtrat bekannt, dem Antrag zuzustimmen.

„Es ist ein Akt der moralischen Klarheit und der ethischen Integrität, der weit über rechtliche Formalitäten hinausgeht und aus Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus geboten ist“, hieß es in der Begründung des entsprechenden Antrags, der t-online vorliegt.

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