Verkehrsprognose
Pfingsten ist vorbei – doch die Staugefahr ist nicht gebannt
Aktualisiert am 10.06.2025 – 14:31 UhrLesedauer: 4 Min.
Pfingsten ist vorbei – der Verkehr auf den Autobahnen nimmt ab. Staugefahr herrscht dennoch mancherorts.
Weniger Staus als rund um Pfingsten – aber keine freien Bahnen und mancherorts höhere Staugefahr auf den Autobahnen: Auf diese Formel lassen sich die Vorhersagen vom Auto Club Europa (ACE) und dem ADAC für das kommende Wochenende (13. bis 15. Juni) zusammenfassen. Die Voraussagen gehen aber etwas auseinander.
So dürfte laut ACE das Fahrzeugaufkommen insgesamt „überschaubar“ und „moderat“ ausfallen – auch auf den Heimreiserouten. „Stau-Pause zur Ferienhalbzeit“ überschreibt der ACE deswegen seine Prognose.
Der ADAC wiederum sieht die Lage insgesamt etwas pessimistischer, rechnet bundesweit mit vollen Straßen und erwartet vor allem im Süden ein starkes Verkehrsaufkommen. Der Club aus München geht davon aus, dass es „oft Staus“ und ein „Geduldspiel auf den Autobahnen“ geben wird. Denn Bayern und Baden-Württemberg starten in die zweite Woche der Pfingstferien. Auch von Ferienterminen Unabhängige verreisen.
Ganz einig sind sich beide, dass Staus und Stockungen besonders bei Vollsperrungen – wie unter anderem auf Abschnitten der A 1, der A 2, der A 7 im Bereich des Elbtunnels, der A 42 und der A 67 sowie bei rund 1.100 Baustellen vorkommen dürften. Der ACE rechnet damit, dass sich Einschränkungen meist zügig auflösen und nur einen geringen Zeitverlust bedeuten werden. Zu aktuellen Störungen hält der ADAC online Infos parat.
Freitag: Gegen Mittag steigt bundesweit die Verkehrsdichte vor allem rund um die Ballungsräume – typischer Feierabend- und Wochenendpendelverkehr. Im Süden könnte es etwas ruhiger werden. Hohe Staugefahr ist bis in den Nachmittag gegeben.
Samstag: Der ACE sagt ab dem Vormittag moderaten Verkehr in Richtung der Alpen und weiter in den Süden voraus. Der Club verweist speziell auf die süddeutschen Autobahnen A 5, A 6, A 61, A 7, A 8, A 81 und A 9 in westlicher und nördlicher Richtung. Die Prognose: Staugefahr? Ja, aber der Zeitverlust bleibe überschaubar, so der ACE.
Sonntag: Wer seine Reise mit dem Auto flexibel starten kann, fährt besser am Sonntag los, so der ACE-Tipp. Denn man werde vermutlich nur selten durch zähfließenden Verkehr oder Stau ausgebremst, aufgrund des Lkw-Fahrverbots am Sonntag. Aber: Die Heimreiserouten füllen sich ab Mittag. Doch auch dort erwartet der Club „keine allzu langen Verzögerungen“. Bei schönem Wetter dürfte es auch viel Ausflugsverkehr auf den Nebenstrecken geben.
Zusammengefasst rechnen ACE und ADAC rund um die Ballungsräume Hamburg, Rhein-Main, Stuttgart und München, auf den Strecken zu Nord- und Ostsee sowie auf folgenden Fernstraßen mit mehr Verkehr und Staurisiko (in beiden Richtungen):
- A 1 Lübeck – Hamburg – Bremen – Osnabrück – Münster – Dortmund – Köln
- A 2 Dortmund – Hannover – Berlin
- A 3 Köln – Frankfurt/Main – Würzburg – Nürnberg – Passau – Linz
- A 5 Frankfurt/Main – Karlsruhe – Basel
- A 6 Nürnberg – Heilbronn – Mannheim – Kaiserslautern
- A 7 Flensburg – Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Füssen/Reutte
- A 8 Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – München – Salzburg
- A 9 Berlin – Leipzig – Nürnberg – München
- A 10 Berliner Ring
- A 61 Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach
- A 81 Heilbronn – Stuttgart – Singen
- A 93 Rosenheim – Kiefersfelden
- A 95 Garmisch-Partenkirchen – München
- A 96 München – Lindau
- A 99 Umfahrung München
Wer weiter nach Österreich und in die Schweiz fährt, oder die Länder durchqueren möchte, muss mit hohem Verkehrsaufkommen und Staus rechnen. Besonders belastet sind den Angaben zufolge die Fernpass-, Brenner-, Rheintal- und Tauernroute in Österreich sowie die der Gotthardautobahn in der Schweiz.
In Österreich ist zudem auch die Baustellensituation auf einigen wichtigen Urlaubsrouten angespannt. Länger dauern kann es daher weiterhin bis Ende Juni auf der Tauernautobahn aufgrund einer Großbaustelle an der Tunnelkette Golling – Werfen. Die Tunnel sind nur einspurig befahrbar.
Der ACE rechnet mit einer Fahrtzeitverlängerung von im Schnitt einer halben Stunde je Richtung. Echtzeitinformationen liefert die österreichische Infrastrukturgesellschaft Asfinag online. Es wurden auch wieder Abfahrtssperren für den überregionalen Durchgangsverkehr bis vorerst 26. Juni erlassen. Nicht betroffen sind der Tauern- und der Katschbergtunnel.
Zudem sind seit dem 1. Januar für mehrere Jahre „massive Behinderungen“ auf der Brennerautobahn im Bereich der Luegbrücke einzuplanen, so der ACE. In beiden Fahrtrichtungen steht dabei jeweils nur noch ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. An Wochenenden und Feiertagen wird der Verkehr bis Ende September aber im Bereich der Baustelle generell zweispurig geleitet. Trotzdem sind Staus nicht auszuschließen, so der ADAC, der weitere Informationen dazu online bereitstellt.
Auch auf dem nicht mehr grundsätzlich gesperrten Reschenpass (B 180) ist weiterhin mit Behinderungen – auch tageszeitlichen Sperren – zu rechnen. Die Verkehrsführung erfolgt abschnittsweise ampelgesteuert jeweils auf nur einer Fahrspur.
Die Verkehrsclubs machen zudem auf weitere Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam, unter anderem entlang der Inntalautobahn A 12 und der Fernpass-Route. Diese gelten dort in der Regel an den Wochenenden und Feiertagen bis Anfang November. Der ADAC hat auch dazu eine Infoseite im Netz.