Liegt auf dem Düsseldorfer Messeparkplatz ein Fluch für Großkonzerte? Nach dem Ed-Sheeran-Fiasko wird auch das Konzert von AC/DC verlegt.
Was haben Ed Sheeran und AC/DC gemeinsam? Musikalisch so gut wie gar nichts, aber beide wollten in Düsseldorf auf dem Messeparkplatz ein Konzert geben, woraus letztlich doch nichts geworden ist. Das war schon bei Ed Sheeran vor sieben Jahren für die Stadt richtig peinlich und ist es jetzt bei AC/DC wieder.
Liegt ein Fluch auf der Fläche oder wurden Fehler gemacht? Für den Ticketverkauf ist es jedenfalls bestimmt nicht förderlich, wenn noch immer keine Genehmigung für den Open-Air-Park vorliegt. Zwar ist eine politische Mehrheit absehbar, doch über den Bebauungsplan wird der Stadtrat erst in seiner nächsten Sitzung Ende Mai endgültig entscheiden.
Vor allem AC/DC-Fans von außerhalb werden es sich deswegen zweimal überlegt haben, ob sie eines der teuren Tickets für mehr als 160 Euro kaufen, wenn sie lesen mussten, dass die Eröffnung des Parks in Gefahr ist. In den vergangenen Wochen entstand nur öffentlich der Eindruck, als wolle die Stadt das Konzert gegen jeden Widerstand unbedingt durchboxen.
Und wurde bei der Wahl des Acts zur Eröffnung nicht auf das falsche Pferd gesetzt? Klar, hinterher ist man immer schlauer. Aber AC/DC spielten erst im vergangenen Jahr zweimal in der keine 60 Kilometer von Düsseldorf entfernten Arena auf Schalke und hinterließen dort nicht gerade den besten Eindruck. Werbung für den zeitnahen Besuch weiterer Konzerte machten die Altrocker mit ihrer schwachen Performance jedenfalls nicht.
Laut Oberbürgermeister Stephan Keller soll der Open-Air-Park in Zukunft das Profil Düsseldorfs als Veranstaltungsstadt weiter schärfen. Er sei ein „wichtiger Standort für internationale Großveranstaltungen und stärkt unsere Position als führende Eventmetropole“, sagte Keller im Februar. Die Eröffnung wurde nun um ein Jahr verschoben, sodass zumindest für die Genehmigung und auch noch für die Erschließung der Fläche (Strom, Wasser, Abwasser) mehr Zeit bleibt.
Doch eins steht fest: Der dritte Versuch nach Ed Sheeran und AC/DC muss sitzen, damit es nicht noch lächerlicher wird. Vielleicht fragt man einfach mal bei Bad Bunny nach. Der hat zwar nicht den weltweit bekannten, großen Namen wie AC/DC, wird aber vermutlich im nächsten Jahr gleich zweimal die Düsseldorfer Arena füllen. Die Zusatzshow war wegen des riesigen Ansturms auf die Tickets nötig geworden. Und das zeigt ja auch: Düsseldorf kann nicht nur peinlich.