Die Gremien müssen noch zustimmen, aber eine Absprache zwischen in der Führungsspitze der AfD gibt es schon: Alice Weidel soll die Partei in die Bundestagswahl 2025 führen.

Die beiden AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel haben sich darauf geeinigt, dass Weidel die AfD als Kanzlerkandidatin in den Wahlkampf führen soll. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur am Freitag aus Parteikreisen bestätigt. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.

Das sei bisher aber nur eine Absprache der beiden Vorsitzenden, sagte der Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner der dpa. Das müsse nun noch durch die Gremien der Partei bestätigt werden. Das RND meldete, Anfang Dezember sollten der Bundesvorstand und die Bund-Länder-Konferenz über die Personalie abstimmen. Im Januar folgt der Parteikonvent. Im März soll Weidel dann offiziell auf dem Bundesparteitag der AfD von den Delegierten gewählt werden.

Dass Chrupalla Weidel den Vortritt lässt, kommt nicht völlig überraschend. Schon vor Wochen hatte Chrupalla in der ARD gesagt: „Alice Weidel wäre eine sehr gute Kanzlerkandidatin, was ich auch unterstützen würde.“ Er greife damit aber keinen Entscheidungen vor. „Am Ende entscheidet das ein Parteitag oder die Basis in unserer Partei“, betonte Chrupalla damals.

Weidel selbst hatte sich im ZDF-Sommerinterview noch bedeckt gehalten. „Ich kann mir viele Kandidaten vorstellen, und das ist noch gar nicht durch“, sagte sie damals. Der reguläre Termin der nächsten Bundestagswahl ist im Herbst 2025.

Chrupalla und Weidel waren Ende Juni von einem Bundesparteitag für zwei weitere Jahre als Führungsspitze wiedergewählt worden. Für Chrupalla sprachen sich nach Zählung der AfD knapp 83 Prozent aus, Weidel holte knapp 80 Prozent Ja-Stimmen. Bei der AfD werden Enthaltungen nicht mitgezählt.

Dass die Partei eine Kanzlerkandidatin oder einen Kanzlerkandidaten aufstellen würde, war für Chrupalla längst klar. „Denn ich denke, das erwarten auch die Wähler“, sagte er in der ARD. Die AfD müsse bei der Wahl einen „Frontalangriff“ auf die Bundesregierung führen. Und schon da sagte er: „Sie können davon ausgehen, dass es da keinen Machtkampf gibt und auch keinen Streit gibt.“

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