Ein junger Russe will seine Abschiebung aus Deutschland verhindern – und flüchtet aus einer Klinik. Jetzt sucht die Polizei nach ihm.

In Dresden ist am Sonntag ein Abschiebehäftling während einer Krankenhausfahrt getürmt. Das berichten die „Sächsische Zeitung“ und die „Bild“ unter Berufung auf einer Mitteilung der Landesdirektion.

Demnach sollte der 25-jährige Russe, der in einer Dresdner Einrichtung zur Vollstreckung der Abschiebehaft untergebracht war, in einer Notaufnahme einer Dresdner Klinik behandelt werden. Von dort flüchtete er aber und wurde bis zum Sonntagabend nicht wieder gefunden. Die Landesdirektion Sachsen hat den Berichten zufolge für Montagmittag eine Pressekonferenz zu dem Vorfall angekündigt.

Wenige Abschiebungen nach Russland

Der nun gesuchte Mann ist ein Sonderfall: Deutschland hat seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine lediglich elf Menschen nach Russland abgeschoben. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Clara Bünger hervor, berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ am Sonntag.

Unmittelbar nach dem Überfall Russlands im Februar 2022 fanden zunächst keine Rückführungen mehr statt. Laut Bundesministerium war es im gesamten Jahr 2022 nur eine. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) beantragen jeden Monat mehrere Hundert Russen Asyl in Deutschland, die Anerkennungsquote liegt aber bei wenigen Prozent.

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