Der Dortmunder Krankenkasse BIG ist durch Abrechnungsbetrug in den letzten zwei Jahren ein Millionenschaden entstanden. Ein spezielles Ermittlerteam fordert nun das Geld zurück.
Durch Abrechnungsbetrug ist der Dortmunder Krankenkasse BIG in den Jahren 2022 und 2023 ein Schaden von mehr als 2,1 Millionen Euro entstanden, wie die Krankenkasse am Dienstag mitteilte. Die Krankenkasse habe in den beiden Jahren bundesweit mehr als 550 Hinweise von Falschabrechnungen und Betrug erhalten und geprüft. In 224 Fällen sei ein Fehlverhalten im Gesundheitswesen festgestellt worden.
Das Geld werde nun durch ein spezielles Ermittlerteam bei den Versicherten zurückgefordert. Der überwiegende Teil der Fälle stammt den Angaben zufolge aus den Bereichen Pflege, häusliche Krankenpflege und Heilmittel.
„Durch die Vielzahl und zunehmende Komplexität der Fälle sind die Strafermittlungsbehörden mittlerweile in vielen Bundesländern stark überlastet“, sagt Philipp Kahlert, Fehlverhaltensbeauftragter der BIG. In einigen Bundesländern wie zum Beispiel Bayern, Brandenburg und Hessen gebe es bereits qualifizierte Schwerpunktstaatsanwaltschaften, die sich auf Fälle aus dem Gesundheitswesen spezialisiert haben.
Die Dortmunder Krankenkasse fordert, die Kapazitäten für die Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen weiter auszubauen. „Es sind die Gelder unserer Versicherten, die durch Falschabrechnungen und Betrug verloren gehen. Und dies nicht nur bei uns, sondern in der gesamten gesetzlichen Krankenversicherung“, sagt Markus Bäumer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BIG.