Intelligenztests

Ab wann ist man hochbegabt?

t-online, Gabriele Borgelt


Aktualisiert am 03.06.2025 – 13:59 UhrLesedauer: 3 Min.

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Hochbegabte Kinder: Sie haben eine schnelle Auffassungsgabe und erbringen oft schulische Höchstleistungen. (Quelle: Wavebreakmedia/getty-images-bilder)

Einige Kinder zeigen ungewöhnliche Talente und lernen besonders schnell – doch Intelligenz allein bedeutet nicht zwangsläufig Hochbegabung. Es gibt klare Hinweise, die dabei helfen, den Unterschied zu erkennen.

Bei Kindern gibt es mehrere Faktoren, die beachtet werden müssen, wenn die Möglichkeit einer Hochbegabung im Raum steht. Gutes Abschneiden bei Intelligenztests kann ein Indikator sein, um Hochbegabung zu messen, doch die Ergebnisse können unterschiedlich gedeutet werden – und es gibt auch andere Anzeichen.

Der Begriff „hochbegabt“ bezieht sich auf eine überdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeit; zurückzuführen ist sie sowohl auf genetische Faktoren als auch auf Umwelteinflüsse. Der IQ (Intelligenzquotient) ist ein häufig verwendetes Maß für die Messung der Intelligenz. In der Regel wird ein IQ-Wert von 130 oder höher als Indikator für Hochbegabung betrachtet. Ein IQ von 100 gilt als Durchschnitt.

Gängige Tests sind der Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (WAIS) und für Kinder (WISC), der Raven-Matrizen-Test und der Culture Fair Intelligence Test von Raymond Bernard Cattell. In diesen wird unter anderem verbales Verständnis getestet, quantitatives Denken, Mustererkennung, logisches Denken, das Arbeitsgedächtnis (Fähigkeit zur schnellen Informationsverarbeitung) und die Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Der IQ allein deckt allerdings nicht das gesamte Spektrum der menschlichen Intelligenz ab. Andere Faktoren wie Kreativität, soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz spielen ebenfalls eine Rolle. Intelligenz ist vielfältig.

Daher können abseits des IQs folgende Eigenschaften auf eine Hochbegabung eines Kindes hindeuten:

Inklusiver im Hinblick auf das gesamte Spektrum der Intelligenzausprägungen ist etwa der Naglieri Nonverbal Ability Test (NNAT), ein nicht-verbaler Test, der darauf abzielt, intellektuelle Fähigkeiten unabhängig von kulturellen oder sprachlichen Unterschieden zu messen. Auch der CogAT (Cognitive Abilities Test), der kognitive Fähigkeiten wie verbales, quantitatives und nicht-verbales Denken bei Kindern misst, fällt in diese Kategorie. Der SB5 (Stanford-Binet Intelligence Scales) gilt als eine Weiterentwicklung des ursprünglichen IQ-Tests und misst fünf große intellektuelle Fähigkeitsbereiche in verschiedenen Altersgruppen, die sowohl verbal als auch nonverbal erfasst werden.

Suchen Sie in Ihrer Nähe nach qualifizierten Fachleuten, Psychologen, Neuropsychologen oder Bildungseinrichtungen, die Tests anbieten. Achten Sie darauf, dass die Anbieter über wirkliche, zertifizierte Kompetenz verfügen.

Die Ergebnisse eines einzelnen Tests können oft kein vollständiges Bild der Begabung einer Person liefern. Die Betrachtung könnte zu einseitig ausfallen. Tests könnten ferner kulturell und sprachlich voreingenommen sein. Testangst und Nervosität des Probanden könnten die tatsächlichen Fähigkeiten verschleiern. Auch die Tagesform kann einen Einfluss haben, ebenso wie emotionale Probleme oder der gesundheitliche Zustand.

Eine Hochbegabung bedeutet nicht, dass Sie sich fortan keine Sorgen mehr um Ihr Kind machen müssen. Hochbegabte können auf verschiedene Herausforderungen stoßen:

Intelligenztests, die den IQ messen, sind ein Mittel, um eine Hochbegabung zu bestimmen. So wird in der Regel ein IQ-Wert von 130 oder höher als Indikator für eine Hochbegabung betrachtet. Doch auch andere Faktoren wie Kreativität, emotionale Intelligenz und soziale Kompetenz sollten beachtet werden, um ein vollständigeres Bild der Begabung einer Person zu erhalten.

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