Energydrinks enthalten Stoffe wie Koffein und Taurin, die gesundheitliche Risiken bergen. Trotz Forderungen nach einer Altersbegrenzung bleibt ihr Verkauf in Deutschland unreguliert.
Koffein, Taurin, Säuerungsmittel, Zucker oder Süßstoffe wie Saccharin: In Energydrinks stecken Zutaten, die Krankheiten wie Diabetes oder Übergewicht begünstigen und zudem schädlich für die Zähne sind.
Bleibt es bei einer Dose Red Bull, Monster oder Effect ist der Cocktail vielleicht einigermaßen verträglich. Wenn aber mehrere Energydrinks hintereinander getrunken werden, können unerwünschte Wirkungen auftreten, warnen Verbraucherschützer. „Neben der Dosis und der Kombination mit Alkohol oder körperlicher Belastung können (nicht bekannte) Vorschädigungen des Herz-Kreislauf-Systems eine Rolle spielen.“
Besonders problematisch erscheint da, wie leicht der Zugang zu Energy-Getränken ist. Ab wann darf man sie bei uns in Deutschland trinken?
Bisher gibt es in Deutschland keine gesetzliche, an ein Mindestalter gebundene Abgabebeschränkung beim Verkauf von Energydrinks. Egal ob 12, 14, 16 oder 18 Jahre alt – die aufputschenden Getränke dürfen an alle Personen abgegeben werden, die auch alkoholfreie Getränke kaufen dürfen. Das bedeutet sogar, dass ein Kind, welches das Alter der beschränkten Geschäftsfähigkeit erreicht hat (sie liegt in Deutschland bei sieben Jahren), ganz ohne Probleme eine Red-Bull-Dose kaufen dürfte. Einige Supermärkte und Geschäfte haben freiwillige Altersgrenzen eingeführt, die den Verkauf erst ab 16 oder 18 Jahren erlauben.
Zum Vergleich: In Polen, Lettland, Litauen und Rumänien gibt es Red Bull und ähnliche Getränke per Gesetz erst ab 18 zu kaufen.
Auch in Deutschland gibt es Initiativen, die eine gesetzliche Einschränkung fordern. Verbraucherverbände und Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Foodwatch sprechen sich bereits seit Langem für ein Verkaufsverbot an Jugendliche unter 18 Jahren aus.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) warnen ebenfalls, insbesondere junge Konsumenten sollten vorsichtig sein. Die Datenlage über die Langzeitfolgen des Konsums bei Kindern und Jugendlichen sei aber noch nicht umfassend genug, um genaue gesundheitliche Auswirkungen zu benennen. Die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie von BfR und Berliner Charité werden für Ende 2025 erwartet.
Behörden wie die European Food Safety Authority (Efsa) raten dazu, beim Konsum der Aufputsch-Limos eine Grenze von 3 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten. Diese Menge gilt als gesundheitlich unbedenklich, doch gerade für Kinder und Jugendliche, deren Körper noch in der Entwicklung ist, kann bereits ein geringer übermäßiger Konsum Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und den Schlaf-Wach-Rhythmus haben.