Nur erhöht oder doch Fieber?
Ab dieser Körpertemperatur sollten Sie besser zum Arzt gehen
Aktualisiert am 26.11.2024 – 08:36 UhrLesedauer: 5 Min.
Bei Fieber ist die körpereigene Wärmeregulation gestört. Manchmal aber ist auch nur die Temperatur erhöht. Wann Sie handeln sollten.
Die normale Körpertemperatur bei Erwachsenen liegt durchschnittlich bei 36,5 bis 37,4 Grad Celsius. Gemeint ist die Körperkerntemperatur, denn die Hautoberfläche ist kälter als das Körperinnere. Unsere Haut dient dem Organismus zur Wärmeregulation. Sie gibt überschüssige Wärme ab und sorgt bei Bedarf für eine Kühlung. Die Körpertemperatur unterliegt natürlichen Schwankungen. Abends ist sie meist etwas höher.
Bei einer Körpertemperatur zwischen 37,5 und 38,4 Grad sprechen Mediziner von erhöhter Temperatur. Fieber beginnt bei 38,5 Grad Celsius. Von hohem Fieber spricht man, wenn das Thermometer 39,5 Grad anzeigt. Steigt die Temperatur auf 41 Grad und mehr, ist Fieber lebensbedrohlich.
Körpertemperatur | Grad Celsius |
---|---|
normal | 36,5 – 37,4 |
erhöht | 37,5 – 38,4 |
Fieber | 38,5 |
hohes Fieber | 39,5 |
lebensbedrohliches Fieber | 41,0 und höher |
Um zu messen, ob eine erhöhte Körpertemperatur vorliegt oder bereits Fieber, kommt es auf die richtige Technik an. Geeignet ist entweder eine rektale Messung, das heißt im After. Die dort vorherrschende Temperatur kommt der Körperkerntemperatur am nächsten. Die Ergebnisse sind auch deshalb am genauesten, weil es hier seltener zu Messfehlern kommt.
Ebenfalls üblich ist eine Messung im Mund oder unter der Achsel, indem man das Thermometer darin einklemmt. Eine Messung an dieser Stelle ist jedoch sehr fehleranfällig. Die Temperatur in Mund und Achsel ist etwa 0,5 Grad geringer als bei der Messung im Anus. Um eine unverfälschte Entwicklung des Fiebers zu erkennen, sollten Sie immer an derselben Stelle messen.
Bevor Sie die Temperatur prüfen, sollte derjenige, bei dem sie gemessen wird, eine halbe Stunde ruhen und zwar in einer normal temperierten Umgebung. So gehen Sie sicher, dass die Körpertemperatur nicht durch Bewegung erhöht ist.
Ab wann muss Fieber behandelt werden?
Fieber erfüllt eine wichtige Funktion in unserem Organismus. Durch die erhöhte Körpertemperatur sind bestimmte Abwehrzellen aktiver und bekämpfen Angreifer wie Viren und Bakterien effektiver. Es ist daher wichtig, Fieber nicht sofort zu behandeln. Denn das kann die körpereigene Abwehr ausbremsen und die Dauer der Erkrankung verlängern.
Hält das Fieber an, eignen sich kalte Wadenwickel, um Wärme aus dem Körper zu leiten. Auch lauwarme Waschungen des ganzen Körpers haben diesen Effekt.
- Klassisches Hausmittel: Wann Wadenwickel bei Fieber helfen
Wenn Ihnen das Fieber zu sehr zusetzt, können Sie es auch mit fiebersenkenden Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen senken. Aber bedenken Sie, dass der Temperaturanstieg unserem Körper in aller Regel hilft. Sehr wichtig ist, dass Sie viel trinken, damit der Körper nicht austrocknet. Sie sollten sich zudem am besten ausruhen, keinesfalls aber anstrengen.
Wenn das Fieber nach drei Tagen nicht sinkt, wird empfohlen, zum Arzt gehen. Besonders Menschen, die älter als 70 Jahre sind oder unter ernsthaften Vorerkrankungen leiden, sollten spätestens bei 39 Grad Celsius ärztlichen Rat einholen.
Die Körpertemperatur ist bestimmten Schwankungen unterworfen. Wer intensiv Sport treibt, ist im Anschluss erwärmt. Wenn Sie nach körperlicher Aktivität ein fiebriges Gefühl haben, dann haben Sie sich wahrscheinlich ein wenig überanstrengt und sollten die nächste Trainingseinheit langsamer angehen lassen. Es ist aber auch möglich, dass Sport einen bereits aufkommenden Infekt begünstigt und sie nach dem Training merken, dass eine Erkältung im Anmarsch ist.
Manche haben auch das Gefühl, nach dem Konsum von Alkohol eine erhöhte Körpertemperatur zu haben. Alkohol erweitert die Gefäße und kann rote Wangen verursachen sowie das Gefühl aufsteigender Hitze. Wenn Sie das als unangenehm empfinden, sollten Sie auf Ihren Körper hören und gegebenenfalls lieber auf Alkohol verzichten.
Bei Frauen schwankt die Körpertemperatur während des natürlichen Monatszyklus. Etwa zwei Tage nach dem Eisprung steigt die Temperatur messbar um 0,3 bis 0,5 Grad an und bleibt bis zum Beginn der Periode erhöht.
Wenn der Kopf glüht, ohne dass Sie sich körperlich angestrengt haben, dann ist höchstwahrscheinlich mindestens Ihre Temperatur erhöht, oder aber Sie haben bereits Fieber. Vermehrtes Schwitzen kommt hinzu – der Körper versucht so, Wärme abzugeben und seine Temperatur wieder zu normalisieren. Meist ist den Betroffenen aber nicht einfach nur heiß, sondern es kommen weitere Symptome hinzu wie Abgeschlagenheit, Unruhe, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost oder Herzrasen.