Vom Hartz-IV-Empfänger zur Kultfigur: Rüttenscheids legendärer Straßenkehrer Ronny Müller ist tot. Die Trauer ist groß.
Ronny Müller, der legendäre ehrenamtliche Straßenkehrer aus Rüttenscheid, ist im Alter von 63 Jahren in dieser Woche verstorben. Müller, einst Hartz-IV-Empfänger, begann vor elf Jahren, die Rüttenscheider Straße ehrenamtlich zu kehren – zunächst aus Ärger über die vielen Kippen auf dem Boden. Schnell wurde er zur Kultfigur und war täglich in Rüttenscheid zum Saubermachen unterwegs, egal bei welchem Wetter.
Zuletzt war er bei der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) geringfügig beschäftigt, um seine Arbeit als Straßenkehrer zu honorieren. Die Nachricht über seinen plötzlichen Tod löste Bestürzung beim Team der IGR aus. „Wir trauern um ein Original und einen engagierten Mitbürger mit Haltung und wünschen seiner Lebensgefährtin viel Kraft“, hieß es in einem Facebook-Beitrag der IGR.
Die selbstlose Arbeit von Müller in Rüttenscheid war vielen Essenern immer wieder aufgefallen: So sammelten die Anwohner etwa auch für einen Urlaub des Straßenkehrers und verschafften ihm laut der IGR auch einmal eine Wohnung.
Auf Facebook sorgte die Nachricht von Müllers Tod für eine große Anteilnahme. Ein Nutzer schrieb etwa: „Ich hatte das Gefühl, dass er Spaß an seiner Arbeit hatte und er es genoss, einen festen Platz in der Gemeinschaft zu haben.“