Die Miete ist nicht zu stemmen, selbst für Essen ist kaum Geld vorhanden: In der Region Hannover sind viele Menschen armutsgefährdet. Drei soziale Gruppen besonders stark.
Jeder Vierte in der Region Hannover wäre armutsgefährdet, wenn es keine Sozialleistungen gäbe. Das geht aus einem Bericht der Region Hannover zu Armutsbetroffenheit und -gefährdung hervor. Demnach sind rund 19 Prozent, also 228.000 Menschen, selbst mit angerechneten Sozialleistungen von Armut gefährdet. Rund 124.000 von diesen leben in der Landeshauptstadt Hannover, die übrigen in den Umlandkommunen.
Als armutsgefährdet gilt bundesweit, wer ein Nettoeinkommen von 1.189 Euro oder weniger besitzt (Stand 2022). Liegt das Einkommen bei 991 Euro netto oder weniger, gilt die Person als arm.
Armut: Diese Gruppen sind besonders gefährdet
Das Armutsrisiko ist laut dem Bericht besonders hoch bei Erwerbslosen (49,7 Prozent), alleinerziehenden Elternteilen (44,8 Prozent) sowie bei Menschen mit Migrationshintergrund (41,8 Prozent). Besonders betroffen sind zudem 18- bis unter 24-Jährige (25,6 Prozent). Bei 50- bis 64-Jährigen ist das Armutsrisiko mit 13,5 Prozent knapp halb so hoch.
Insgesamt hatten 2022 rund 145.000 Menschen in der Region Anspruch auf Mindestsicherungsleistungen. Damit benötigte nahezu jeder achte Einwohner finanzielle Unterstützung des Staates zur Absicherung des Existenzminimums.
„In den meisten Fällen sind die Angehörigen mitbetroffen“
„Hinter jeder Zahl steht ein eigenes, ganz persönliches Schicksal, in den meisten Fällen sind die Angehörigen mitbetroffen“, sagt Andrea Hanke, Dezernentin für Soziales der Region Hannover. „Armut führt zu Ungleichheit und ist damit ein Nährboden für gesellschaftliche Unzufriedenheit, Spaltung und Entfremdung.“
Die Region wolle Armut bekämpfen, gleiche Lebenschancen fördern und allen Menschen die Hilfen und Unterstützungen anbieten, die dafür notwendig seien.