Zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens am Sonntag sind bereits 18 Demos mit tausenden Teilnehmern angemeldet. Die Polizei rechnet mit Konfrontationen. Ein Überblick.
Das Wichtigste im Überblick
Die Polizei hält es „für realistisch“, dass sich dem Neonazi-Aufmarsch am Sonntag 1.000 Personen anschließen. Vor allem werden Rechtsextremisten aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt erwartet – darunter Mitglieder der „Heimat“ (früher NPD), „Freie Sachsen“ und „Dritter Weg“. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung reisen auch Gruppen aus Dortmund, Tschechien, Norwegen und Finnland an.
Beim angezeigten Gegenprotest rechnet die Polizei mit „deutlich mehr als 1.000 Personen“, die Anmelder selbst, gehen von mindestens 2.000 Menschen aus. Die Polizei bereitet sich auf eine „konfrontativen Versammlungslage“ vor.
Hier kommt es am Sonntag in Dresden zu Verkehrsbehinderungen
Ab den Mittagsstunden ist zunächst mit einem geballten Versammlungsgeschehen im Bereich des Hauptbahnhofs zu rechen. Die angezeigten Aufzugsrouten erstrecken sich neben der Inneren Altstadt auch über Teile der Südvorstadt, Seevorstadt, Pirnaischen Vorstadt sowie Strehlens. Die Strecke des rechten Aufzugs ist bisher nicht bekannt.
Der Polizeieinsatz werde sich allerdings auf den östlichen Rand der Dresdner Innenstadt fokussieren, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. In der Zeit von 12 Uhr bis 19 Uhr muss hier mit Verkehrseinschränkungen gerechnet werden. Die historische Altstadt sowie die Dresdner Neustadt sind hingegen nicht betroffen.
Polizeipräsident rechnet mit stärkerer Mobilisierung als in Vorjahren
Maxime an beiden Tagen sei, die Versammlungsfreiheit zu gewährleisten, die Lager zu trennen und bei körperlichen Auseinandersetzungen und möglichen Blockaden einzuschreiten, sagte Polizeipräsident Lutz Rodig am Donnerstag. Auch wegen der seit Wochen laufenden Proteste gegen rechts in deutschen Städten gehe man von einer stärkeren Mobilisierung im rechten und im linken Lager gegenüber den Vorjahren aus. 2023 haben sich dem rechtsextremen Aufmarsch am Sonntag mehr als 500 Teilnehmende angeschlossen – unter anderem gab es eine Festnahme wegen Volksverhetzung.
Die Polizei sei auf körperliche Auseinandersetzungen beim Aufeinandertreffen der Lager sowie Blockaden vorbereitet. Der Einsatz wird durch Beamte aus Thüringen, Brandenburg, Bayern und Hamburg sowie die Bundespolizei unterstützt. Letztere sichert zudem Bahnhöfe und -strecken.