Vor anderthalb Jahren starb Dieter Wedel. Wenig später folgte ihm seine Ehefrau und Alleinerbin. Was mit dem Erbe des Regisseurs passieren soll, ist bis heute unklar.
Regisseur Dieter Wedel hat seine Kinder, seine engsten Hinterbliebenen, enterbt. Im Alter von 82 Jahren starb er am 13. Juli 2022. Ehefrau Uschi Wolters sollte sein Vermögen bekommen, doch diese starb überraschend kurz nach ihrem Mann. Daher ist noch immer offen, was mit Wedels Erbe von über sechs Millionen Euro geschehen soll. Die Mutter eines der Wedel-Söhne vermutet dahinter eine List.
Insgesamt hat Wedel sechs Kinder mit sechs Frauen. Darunter Sohn Dominik, der aus der Beziehung mit der Schauspielerin Hannelore Elsner hervorging sowie sein jüngster Sohn Benjamin, der im September 1999 zur Welt kam. Sie erhalten von ihrem Vater einen Pflichtanteil, mehr jedoch nicht. Dabei handelt es sich laut „Bild“ um 436.000 Euro vor Abzug der Steuer.
„Uns war klar, dass möglichst wenig für die Kinder bleibt“
Damals sagte Voland unter anderem über Wedel: „Er konnte in SMS nicht mal Benjamins Namen richtig schreiben.“ Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn galt als angeschlagen. Der Kontakt soll meist über Anwälte gelaufen sein.
Da es nun keinen Schlusserben gibt, kümmert sich eine Nachlasspflegerin um Wedels Vermögen, wie ein Sprecher des Oberlandesgerichts Hamburg in „Bild“ näher erklärt: „Zu ihren Aufgaben gehört es, mögliche Erben von der zuletzt Verstorbenen, also der Ehefrau, zu ermitteln.“ Dies könne sich jedoch über einen längeren Zeitraum ziehen, da direkte nahe Verwandte bei Uschi Wolters nicht vorhanden seien. Dem Bericht zufolge habe sich bisher niemand mit Ansprüchen auf das Erbe gemeldet. Letztlich könnte der Staat einen Teil von Wedel erben.
Fall Wedel ist der Bekannteste der deutschen #MeToo-Debatte
Starregisseur Wedel starb am 13. Juli im Alter von 82 Jahren – kurz bevor ein Münchner Gericht bekannt geben wollte, ob und wann es ihm wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs den Prozess macht. Nach seinem Tod wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt.
Die Vorwürfe gegen Wedel waren Anfang 2018 bekannt geworden. Damals beschuldigten drei Schauspielerinnen ihn im „Zeit-Magazin“, sie in den Neunzigerjahren sexuell bedrängt zu haben. Wedel hatte dies stets abgestritten. Der Fall wurde der bekannteste in der deutschen #MeToo-Debatte. Wedel ist Schöpfer von Fernsehereignissen wie „Der große Bellheim“ oder „Der Schattenmann“.