1. FC Düren
Ausgebucht: 1.000 Anfragen für Probetraining eingegangen
08.04.2025 – 12:28 UhrLesedauer: 2 Min.
Der 1. FC Düren sucht händeringend neue Spieler – und bekommt mehr Aufmerksamkeit als gedacht. Nach dem Abgang der gesamten Mannschaft reagiert der Verein mit einem öffentlichen Probetraining.
Die Schlagzeile wirkt wie ein Fußballmärchen: Einmal Regionalliga spielen – dieser Traum könnte für einige vereinslose Kicker und Amateurspieler schon bald Realität werden. Der 1. FC Düren lädt am Dienstag (8. April) um 15.30 Uhr zu einem offenen Probetraining ein. Der Hintergrund ist allerdings alles andere als traumhaft: Nach einem Insolvenzantrag hat der Regionalligist praktisch über Nacht seine gesamte erste Mannschaft verloren – und muss nun improvisieren.
Wie der 1. FC Düren am Dienstag auf Instagram mitteilte, sind zumindest alle 30 Plätze für das Sichtungstraining belegt. „Wir bitten um Verständnis“ teilte der Verein weiter mit.
Gesucht werden laut Vereinsmitteilung ausschließlich vertragslose Spieler, die seit mindestens sechs Monaten nicht im Spielbetrieb aktiv waren. Zwischen fünf und zehn von ihnen sollen es am Ende in den neuen Kader schaffen, um gemeinsam mit der zweiten Mannschaft den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten.
Die Zeit drängt: Bereits am Samstag (12. April) empfängt Düren den Tabellenführer MSV Duisburg – eine Herkulesaufgabe für jede improvisierte Mannschaft.
Doch der ungewöhnliche Weg bringt dem 1. FC Düren nicht nur zu Schlagzeilen, sondern auch Kritik ein. Duisburgs Trainer Dietmar Hirsch sprach laut dem Portal „Reviersport“ in Anspielung auf das Casting-Modell von einer „Comedy-Show“. Schließlich handele es sich bei der Regionalliga um eine Profiliga, in der sportliche Vorbereitung und Planung eine große Rolle spielen. Wer dem MSV am Freitag gegenüberstehen wird, ist, Stand jetzt, noch völlig offen.
Der Grund für das personelle Vakuum beim FCD ist eine finanzielle Schieflage. Anfang der Woche hatte der Verein Insolvenz angemeldet. Als Folge kündigten laut „Reviersport“ alle 26 Spieler sowie das Trainerteam ihre Verträge – offenbar, um rückwirkend Insolvenzgeld beantragen zu können. Eine Maßnahme, die der langjährige Kapitän Adam Matuszczyk öffentlich verteidigte.