Interesse aus Slowenien
Nürnberger Zoo: Pavian-Probleme – schnelle Lösung in Sicht?
24.12.2024 – 18:08 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Nürnberger Zoo sucht dringend nach Lösungen für seine zu große Pavian-Gruppe. Neben einem indischen Park könnte nun ein weiterer Zoo rasche Hilfe bieten.
Die Pavian-Gruppe im Nürnberger Zoo ist zu groß für das Gehege. Bereits im vergangenen Februar hatte Tiergarten-Direktor Dag Encke deutlich gemacht, dass die Tötung einzelner Tiere im Raum stehe, sofern es nicht gelingen sollte, die überzähligen Affen zu vermitteln. Zwischenzeitlich bekundete ein indischer Tierpark, der sich noch im Aufbau befindet, Interesse an den Pavianen in Nürnberg. Doch nun habe sich eine zweite Alternative aufgetan, die schneller zu realisieren wäre, wie die „Nürnberger Nachrichten“ zuerst berichteten.
So soll ein Zoo in Slowenien bereit sein, eine gemischt-geschlechtliche Gruppe von bis zu zehn Tieren aufzunehmen. Der Fall liege nun laut des Tiergarten-Direktors bei der für die Paviane im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) zuständigen Koordinatorin. Der Nürnberger Tiergarten wartet auf eine schnelle Rückmeldung.
Erst im Sommer hatte Encke Sorge gehabt, mit der großen Pavian-Gruppe in den Winter zu gehen. Damals seien es noch 46 Tiere gewesen – also zwei mehr als jetzt. Ein Weibchen sei seitdem gestorben und ein Männchen habe man wegen Altersschwäche töten müssen.
Mit dem indischen Tierpark bleibe man weiterhin im Gespräch, jedoch gehe Encke davon aus, dass die Verhandlungen noch dauern werden. Erst Ende September war der Tiergarten-Direktor nach Indien gereist, um das entstehende Zoogelände zu begutachten. Dieses sei deutlich größer als das heimische Gelände in Franken. Es messe laut Encke nämlich 1.200 Hektar – das in Nürnberg misst lediglich 65 Hektar, ist dennoch nach dem Berliner Tierpark das zweitgrößte in Deutschland.
Das Vorhaben, die Paviane zu töten, ist seit der Bekanntgabe Anfang des Jahres auf große Kritik gestoßen – insbesondere vonseiten der Tierschützer. Die Politik hingegen stellte sich hinter Enckes Entscheidung, Zuspruch gab es vom Umweltausschuss des Stadtrats.