Nach dem Festessen
Mythos Verdauungsschnaps: Hilft er wirklich?
Aktualisiert am 24.12.2024 – 08:22 UhrLesedauer: 2 Min.
Wer während Festtagen schlemmt, wird gelegentlich von einem unangenehmen Völlegefühl geplagt. Eine Expertin empfiehlt statt des Verdauungsschnapses einen anderen Trick für einen flachen Bauch.
Nach der langen Tafelei kommt der kurze Klare. Doch hilft ein Schnaps wirklich beim Verdauen? Eine Expertin sagt: Jein. Ihre Verdauungsmethode geht anders und unterstützt den Magen bei der Arbeit.
Gans mit knuspriger Haut und extra viel Soße. Im Anschluss noch etwas Süßes: Ein richtiges Weihnachtsfest ist für viele nur mit üppigem Essen denkbar. Leider folgt dem Genuss oft ein weit weniger schönes Völlegefühl. „Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bei vielen Menschen kann es tatsächlich sein, dass ihnen sehr energiereiches und fetthaltiges Essen schwer im Magen liegt“, sagt Antje Gahl, Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Nach dem Dessert kommt oft ein Schnaps auf den Tisch, „um den Magen aufzuräumen“, wie es im Volksmund heißt. Doch funktioniert das wirklich? „Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass der Verdauungsschnaps wirklich den gewünschten Effekt hat“, so Gahl. Einerseits ist Alkohol dafür bekannt, die Produktion von Magensäure anzuregen, andererseits soll er auch die Entleerung des Magens verhindern.
„Der gefühlte Effekt, dass Alkohol den Magen aufräumt, kommt wohl eher daher, dass er eine leicht narkotische Wirkung hat. Das unangenehme Völlegefühl wird also abgemildert“, weiß Gahl. Wer dem vollen Magen wirklich helfen will, sollte statt des Verdauungsschnapses lieber den Verdauungsspaziergang wählen. „Damit der Magen Essen verdauen kann, muss er Magensäure produzieren, und Bewegung kann diese Säureproduktion anregen.“
Übrigens: Völlegefühl nach dem Essen ist zwar unangenehm, aber kein Zeichen einer Krankheit. Und nicht immer ein Hinweis darauf, ungesund gegessen zu haben. „Es sind nicht nur die fettigen ungesunden Lebensmittel, die schwer im Magen liegen – Hülsenfrüchte zum Beispiel und ballaststoffreiches Essen können den gleichen Effekt haben“, sagt Gahl. Allerdings hält damit die unangenehme Wirkung nicht ganz so lange an.