Verschiedene Einheiten des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) aus ganz Deutschland reisten in den Tagen nach dem Tsunami in die am stärksten betroffenen Gebiete. Nach der Katastrophe traf die Organisation eine Entscheidung: „Wir müssen unsere Ressourcen besser bündeln und koordinieren, um schneller Nothilfe leisten zu können“, sagt Florian Hauke, Leiter der 2006 gegründeten FAST-Einheit des ASB als Reaktion auf den Bedarf an Hilfe nach dem Tsunami. „FAST“ steht für „First Assistance Samaritan Team“, bezieht sich aber auch auf die Geschwindigkeit, mit der die Rettungsdienste bereitgestellt werden. „Im Durchschnitt sind wir eine Woche nach dem Vorfall vor Ort.“
Die Einheit selbst könnte noch schneller reagieren, allerdings dauert es oft ein paar Tage, bis alle Stellen identifiziert sind, an denen Hilfe benötigt wird. FAST ist auf Trinkwasseraufbereitung und medizinische Grundversorgung spezialisiert. „Wir bauen eine Art Hausarztpraxis aus Zelten, um chronisch Kranke oder Menschen mit leichten Verletzungen zu behandeln“, erklärt Florian Hauke. „Bis das örtliche Gesundheitssystem wieder funktioniert.“ FAST wurde 2017 von der Weltgesundheitsorganisation offiziell als „Emergency Medical Team“ zertifiziert.
Das medizinische Team besteht aus geschultem medizinischem Personal, im Pool sind insgesamt 120 ehrenamtliche Helfer aus ganz Deutschland: Menschen, die bezahlte oder unbezahlte Freistellung in Anspruch nehmen, um an Orten zu helfen, die teilweise Tausende Kilometer von Deutschland entfernt sind. „Ohne die Freiwilligen gäbe es FAST nicht“, sagt Hauke. Er selbst war mit Teams unter anderem in Haiti, im Irak, in der Mongolei, auf den Philippinen und in der Türkei. „Wir steigen mit einem Briefing ins Flugzeug, aber bei der Landung ist die Situation völlig anders. Die größte Motivation für mich ist es, als Team darauf reagieren zu können, die manchmal schrecklichen Dinge, die wir erleben, zu diskutieren und den Wiederaufbauprozess zu beobachten.“