Tesla in Grünheide
Krise im E-Auto-Markt? Gigafactory-Chef reagiert
23.12.2024 – 07:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Die deutsche Tesla-Gigafactory in Grünheide bei Berlin trotzt der Krise am Elektroauto-Markt. Werksleiter Thierig erklärt, warum er positiv gestimmt ist.
Der US-Elektroautobauer Tesla sieht trotz der Krise auf dem deutschen E-Auto-Markt weiterhin ein positives Jahr für seine Gigafactory in Grünheide bei Berlin. Werksleiter André Thierig betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die Fabrik 37 verschiedene Märkte beliefere, vorwiegend in Europa, aber auch im Nahen und Mittleren Osten sowie Taiwan.
Er bezeichnete die einzige europäische E-Auto-Fabrik von Elon Musk als „Leuchtturm in der Autoindustrie“. Dabei unterstrich er, dass sich erfolgreiche E-Auto-Produktion in Deutschland bewährt habe.
Das Jahr war für das Werk turbulent: Produktionsausfälle aufgrund der Situation im Roten Meer und eines Anschlags auf die Stromversorgung sowie monatelanger Protest gegen das Werk belasteten den Betrieb. Dennoch zeigte sich Thierig zuversichtlich, das Jahr positiv abzuschließen.
Zudem hob er hervor, dass Tesla Leiharbeitskräfte unbefristet übernommen und zum 1. November eine übertarifliche Entgelterhöhung von 4 Prozent gewährt habe. Allerdings lehnt Tesla weiterhin einen Tarifvertrag ab, was von der IG Metall kritisiert wird.
Obwohl der E-Auto-Absatz in Deutschland im November um fast 22 Prozent gesunken ist, plant Tesla keinen sofortigen Ausbau seines Werks. Das Landesumweltamt Brandenburg hat zwar bereits Genehmigungen zur Optimierung des Bestandes erteilt, jedoch wartet der Startschuss für neue Produktionsflächen oder Gebäude noch. Thierig betonte, dass weiteres Wachstum zusätzlichen Personalbedarf erzeugen würde und forderte von der Bundesregierung eine verlässliche Wirtschaftspolitik.
Proteste gegen das Werk erreichten dieses Jahr einen Höhepunkt mit einem Anschlag auf die Stromversorgung im Februar und versuchten Stürmungen durch Umweltaktivisten im Mai. Die Kritik am Wasserverbrauch hält an, obwohl Tesla auf einen neuen Wasservertrag mit höheren Grenzwerten hingewiesen hat. Dieser soll laut Thierig akzeptabel sein, sodass einer Zustimmung voraussichtlich nichts im Wege steht.